Supernova in der Eidechse

Im eher unscheinbaren Sternbild Lacerta (Eidechse) können wir derzeit eine Supernova bewundern, die in der Galaxie NGC 7250 aufleuchtet. Die Galaxie selbst ist sehr unscheinbar und bei der aktuellen Mondphase nicht ohne fotografische Belichtung zu erkennen. Um so mehr erstaunt, wie hell dazu im Vergleich die Supernova-Explosion ist. Der helle Punkt in der Mitte ist ein Stern im Vordergrund.

Aufnahme: Julian Zoller, Stefan Taube, Volkssternwarte Schriesheim

Die Supernova ist vom Typ Ia, das bedeutet, dass in einem Doppelsternsystem einer der beiden Sterne bereits sein Leben ausgehaucht hatte und als sogenannter Weißer Zwerg langsam auskühlte. Der Weiße Zwerg besteht aus der Asche der Heliumfusion im Vorgängerstern, also vor allem aus Kohlenstoff und Sauerstoff. Den Kohlenstoff konnte der Stern nicht als Fusionsmaterial für ein längeres Sternleben nutzen, da er dazu nicht massereich genug war. Nun fließt diesem Weißen Zwerg aber Materie von seinem Begleitstern zu. Erreicht diese Materie eine kritische Masse (benannt nach dem Astrophysiker Chandrasekhar), kommt es auf dem Weißen Zwerg zu einer heftigen Fusionsreaktion, ein Aufblitzen, das wir als Supernova wahrnehmen. Der Name Nova kommt historisch daher, dass wir plötzlich einen "Stern" sehen, wo vorher nichts zu sehen war - ein scheinbar neuer Stern. Die Supernova trägt übrigens die offizielle Bezeichnung 2013dy.

Die Eidechse dargestellt in der Planetariumssoftware Stellarium

Das Sternbild Eidechse liegt zwischen den bekannteren Sternbildern Kassiopeia und Schwan. Das blaue Quadrat markiert die Galaxie.

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