In diesem kleinen aber feinen Interview mit dem Buchhändler und Lektor Hannes Riffel erfahren wir seine Sicht auf das Genre. Er betrachtet die Sciencefiction als Methode den Zukunftsschock abzudämpfen, indem sie das, was auf uns zukommt vorweg nimmt. SF fördert darüber hinaus die allgemeine Akzeptanz für neue Dinge. Sie ist auch ein utopisches Spiel mit dem, was Gesellschaft auch sein kann oder werden könnte.
Hübsch finde ich auch seinen Verweis auf Wolfgang Jeschke: Sciencefiction sei die eigentliche Gegenwartsliteratur, da sie sehr empfindlich auf Strömungen im Jetzt reagiert. Die angebliche Gegenwartsliteratur ist eigentlich Vergangenheitsliteratur, weil sie Begründungen liefert, warum die Dinge so geworden sind, wie wir sie heute vorfinden.
Die Einführung konkreter technischer Gadgets ist aber mehr ein zufälliges Abfallprodukt der Sciencefiction, auch wenn die SF-Autoren immer wieder als Propheten der Technik dargestellt werden. In diesem Zusammenhang fällt mir auch ein hübsches Bonmonts ein: Aufgabe der Sciencefiction ist es nicht das Auto vorherzusagen, sondern den Verkehrsstau.
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