Endeavours Joyride

Das Space Shuttle Endeavour hat bereits an der Internationalen Raumstation ISS angedockt, wie zum Beispiel auf raumfahrer.net zu lesen ist. Vor dem Andocken absolvieren die Space Shuttles routinemäßig eine verspielt anmutende Flugeinlage, das rendezvous pitch maneuver. Auf diesem Video ist es aus Sicht der ISS-Besatzung zu sehen. Das spektakuläre Flugmanöver gibt uns Gelegenheit die Endeavour von allen Seiten zu betrachten und das vor dem spektakulären Hintergrund unseres Planeten.



Diese Flugeinlage hat allerdings einen ernsten Hintergrund. Als das Space Shuttle Columbia am 1. Februar 2003 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühte und die gesamte Besatzung zu Tode kam, war die Ursache schnell erkannt: Beim Start der Columbia hatte ein herabstürzendes Schaumstoffteil die Hitzeschutzkacheln beschädigt. Seit dem führen die Space Shuttle-Kommandanten beim Anflug an die ISS dieses seltsame Flugmanöver durch. Die ISS-Besatzung fotografiert den Bauch des Shuttles und gibt den Ingenieuren am Boden so Gelegenheit, den Zustand der Kacheln zu prüfen. Sollte es zu Auffälligkeiten kommen, können die Astronauten mit einem Außenbordeinsatz am verlängerten Roboterarm die Kacheln flicken. Mit der Analyse der Bilder können sich die Ingenieure erstmal Zeit lassen. Bis jetzt scheint es keine Probleme mit den Kacheln zu geben.

Dieses Manöver lässt sich auch von Physiklehrern didaktisch ausschlachten, zeigt es doch wunderbar die ungestörte Überlagerung der Schwerpunktbewegung (Translation) und der Rotation des Shuttles um den Schwerpunkt. In meinem Physikbuch musste dafür noch ein geworfener Schraubenschlüssel herhalten. Es geht auch mit in die Umlaufbahn geworfenen Raumschiffen.

 +++ Update aus Focus-Online: Risse im Endeavour-Hitzeschild +++

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