Sterne bilden sich aus kollabierenden Gas- und Staubwolken. Dieser Vorgang findet innerhalb von Sternentstehungsgebieten mehrfach an verschiedenen Stellen statt. Daher entstehen in diesen Gebieten ganze Gruppen von Sternen, die dann einen sogenannten offenen Sternhaufen bilden. Hier nun ein Foto solch eines Sternhaufens ganz frisch von dieser Nacht, bei mäßigen Sichtbedingungen.
Dieses Exemplar wurde von Charles Messier in seinem Katalog nebelartiger Objekte mit der Nummer 35 versehen. Daher trägt es die Bezeichnung M 35 oder auch nach einem anderen bedeutenden Verzeichnis astronomischer Objekte NGC 2168.
Der Sternhaufen befindet sich in 2710 Lichtjahre Entfernung. Auf einen Durchmesser von 22 Lichtjahre tummeln sich circa 2700 Sterne. Das ergibt eine mittlere Sterndichte von drei Sternen pro Kubiklichtjahr. Zum Vergleich: Der von der Sonne aus gesehen nächste Stern Proxima Centauri ist 4,2 Lichtjahre entfernt.
Offene Sternhaufen werden in Klassen eingeteilt. M 35 gehört zur Klasse III3r. Das r steht für 'rich' und besagt, dass dieses Exemplar besonders viele Sterne enthält. Die römische Ziffer III besagt, dass der Haufen nur schwach konzentriert ist und die 3 wiederum beinhaltet die Information, dass in M 35 viele leuchtschwache Sterne vorkommen, die von wenigen besonders hellen Exemplaren überstrahlt werden.
Da offene Sternhaufen Auflösungstendenzen zeigen, müssen ihre Sterne relativ jung sein. Im Falle von M 35 gerade mal 150 Million Jahre - ein Kindergarten im Vergleich zu unser 4,6 Milliarden Jahre alten Sonne.
Zu finden ist M 35 am Fuß vom Kastor, einer der beiden mythologischen Zwillinge, die das gleichnamige Sternbild bilden. In dieser Abbildung, gewonnen mit der frei verfügbaren Planetariumssoftware Stellarium, steht M 35 im Zentrum, umgeben von den Sternbildern Fuhrmann, Stier und Orion.
Lesetipp und Quelle für das Zahlenmaterial: Ronald Stoyan: Atlas der Messier-Objekte Oculum-Verlag
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