Egal wohin wir am Himmel schauen, überall schauen wir direkt in den Lebenskreislauf der Sterne. Wenn Sterne geboren werden, dann tun sie das meist in größeren Gruppen. Dabei kann ein ganzer Sternhaufen entstehen oder auch nur ein paar wenige Sterne auf einmal, je nachdem wieviel Masse in der Gaswolke steckt, aus der mal Sterne werden sollen. Heiße massereiche blaue Sterne können nur entstehen, wenn die Wolke genug Material enthält, kleine kühle Sterne wie die Sonne entstehen dagegen viel einfacher.
Ein wunderschönes Beispiel für eine Sternentstehungsregion mit vielen massereichen jungen Sternen ist NGC 3603. Inmitten eines Nebels sitzt hier ein junger kompakter Sternhaufen, der mehrere Tausend Sterne enthält, die meisten davon sind sonnenähnlich. Aber auch eine Handvoll blauer Überriesen drängt sich dort. Obwohl sie astronomisch gesehen gerade erst geboren wurden, nähern sie sich schon wieder dem Ende ihres Lebens. Je massereicher nämlich ein Stern ist, desto schneller hat er seinen Kernbrennstoff verbraucht.
Bei Messungen mit dem Infrarotspektrographen SINFONI am Very Large Telescope hat sich herausgestellt, daß einer dieser Sterne ein Doppelsystem ist, dessen Einzelkomponenten 116 und 89 Sonnenmassen haben. Damit ist der massereichere der beiden ein guter Kandidat für den massereichsten Stern innerhalb der Milchstraße.
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