Hubble, super mega ultra deep

Mit Sicherheit eines der berühmtesten Bilder des Hubble Space Telescope ist das Hubble Deep Field. 10 Tage lang hat Hubble 1995 eine Gegend inmitten des Sternbilds Großer Bär beobachtet, in der auf den ersten Blick kaum etwas zu sehen ist. Addiert man die 342 Einzelbilder des Deep Field, werden aber unzählige ferne Galaxien sichtbar. Eine Flut von Veröffentlichungen folgte auf diese Beobachtungen. Eine zweite ähnliche Beobachtung, das Hubble Deep Field South, wurde 1998 durchgeführt und ergab ein ganz ähnliches Bild. Der Kosmos sieht also tatsächlich überall gleich aus, wie es eines der fundamentalsten kosmologischen Prinzipien fordert.

Die beiden Deep Fields wurden mit der Wide Field and Planetary Camera 2 aufgenommen, Hubbles Auge für das sichtbare Licht. Mit der großflächigeren Advanced Camera for Surveys ACS und der Infrarotkamera NICMOS hat man dann 2003 und 2004 ein noch tieferes Deep Field aufgenommen, das Hubble Ultra Deep Field. Das Zielgebiet befand sich diesmal wieder am Südhimmel, im Sternbild Fornax.

WCF3-Aufnahme des Hubble Ultra Deep Field in Falschfarbendarstellung. Image Credit: NASA, ESA, G. Illingworth (UCO/Lick Observatory and the University of California, Santa Cruz), R. Bouwens (UCO/Lick Observatory and Leiden University), and the HUDF09 Team

Seit der letzten Servicemission verfügt Hubble über den Nachfolger der WFPC2, die Wide Field Camera 3. Eine gute Gelegenheit also, um sich dem dem Hubble Ultra Deep Field nocheinmal im Nahinfraroten mit der WFC3 zuzuwenden. Noch schwächere, noch weiter entfernte Galaxien werden in "nur" 48 Stunden Belichtungszeit sichtbar. Man stelle sich vor, von einer dieser entfernten Galaxien in Richtung Milchstraße zu schauen und so lange Photonen zu sammeln, bis unsere Heimatgalaxie endlich als schwaches Fleckchen sichtbar wird.

3 Kommentare:

  1. Ich glaube, ich hätte in meinem Arbeitszimmer total gern eine Fototapete mit dem Deep Field. Das wär mal was.

    Die kosmische Kleinheit des Menschen und seiner Befindlichkeiten bringt mich an stressigen Tagen bestimmt richtig entspannt runter.

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  2. Irgendwann stößt man sicherlich auch beim Auflösungsvermögen von Hubble an die Grenzen dessen wie groß man es ausdruckt. Aber immerhin bekommt man unter http://hubblesite.org/newscenter/archive/releases/2009/31/image/a/warn/ schonmal eine Version des Bildes, die für einen großformatigen Abzug taugen sollte. Eine ganze Tapete davon hätte allerdings tatsächlich mal was, wäre aber für meinen Geschmack etwas zu dunkel insgesamt :-)

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  3. Das Hubble Deep Field South wurde mal auf riesige Plakate gedruckt und dann in München an die Wand eines Fußgängertunnels in der U-Bahn geklebt:
    http://www.mpia-hd.mpg.de/Das-halbe-Universum/

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