Wenn man von der Residencia des Paranal-Obseratoriums zu den Teleskopen auf den Berg fährt, kommt man au etwa halber Strecke an einer Abzweigung vorbei. Die Nebenstraße führt auf einen kleinen Seitengipfel des Paranal, und dort befindet sich in einer einzelnstehenden Kuppel VISTA, das Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy. VISTA ist sozusagen der Mitgliedsbeitrag der Briten zur Europäischen Südsternwarte ESO. Das Teleskop hat einen Spiegeldurchmesser von 4.1m und soll im nahen Infrarotbereich großflächige Himmelsaufnahmen machen und große Teile des Himmes durchmustern, ähnlich den 2MASS- und DENIS-Surveys der 90er Jahre, aber mit besserer Auflösung und größerer Empfindlichkeit.
VISTA, das Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy in seiner Kuppel. Image Credit: Steven Beard/UKATC/ESO Die ESO hat jetzt die ersten VISTA-Aufnahmen veröffentlicht, darunter eine spektakuläre Aufnahme des Flammennebels NGC 2024. In diesem Emissionsnebel in unmittelbarer Nähe des Pferdekopfes im Orion verbergen sich unzählige junge Sterne, die im sichtbaren Licht noch hinter Schwaden von Gas und Staub verborgen sind. Im Infrarotlicht dagegen kann man tief in den Nebel hineinblicken.
Junge Sterne, Gas und Staub im Flammennebel NGC 2024. Falschfarben-Infrarotaufnahme in den Bändern J, H und Ks. Image Credit: ESO/J. Emerson/VISTA. Acknowledgment: Cambridge Astronomical Survey Unit
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