Das waren noch Zeiten …!

Heute morgen starteten zwei neue europäische Satelliten an Bord einer Rockot vom Weltraumbahnhof Plessezk (Bild: Esa). Einmal der Demonstrationssatellit Proba-2 sowie der Erdforschungssatellit zur Untersuchung der Bodenfeuchtigkeit und des Salzgehalts der Ozeane, SMOS.

Bei dieser Mission gebe es, wie es auf den Esa-Seiten heißt, eine "starke deutsche Beteiligung". Das ist wieder einmal Salz in die Wunden zahlreicher deutscher Forscher, die sich seit längerem für ein nationales Raumfahrtprogramm stark machen. Am 40. Jahrestag des ersten Satelliten der Bundesrepublik, "Azur" alias German Research Satellite-1 (GRS-1, Bild: MBB), ist dies sicherlich besonders schmerzlich.

Da gab es einmal einen Rosat, der unter Federführung von Joachim Trümper am MPE entwickelt wurde und bei dem die USA und Großbritannien Juniorpartner waren. Sicher, jetzt gibt es TerraSAR-X, aber das ist eine andere forschungspolitische Liga.

Vielleicht ist es den Koalitionspartnern der neuen Bundesregierung gelungen, mit dem von dem Regierungskoordinator für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze (CDU), einst vorgestellten deutschen Mondforschungsprogramm ein paar Stimmen zu fangen – im jetzigen Koalitionsvertrag ist jedenfalls davon keine Rede mehr, wie Der Westen feststellt. Also wieder kein Auftrieb für unsere Forschungslandschaft, die sich weiterhin mit Cubesats und Zulieferentwicklungen für die Industrie beschäftigen darf.

Kein Wunder also, dass sich da am heutigen Tag irgendwie nicht so richtig Feierlaune einstellt.



1 Kommentar:

  1. Eine nationale Raumfahrtmission hätte auch den Vorteil, dass die deutschen Wissenschaftler und Ingenieure nicht mit so einen lustigen Akzent in den Videos auftreten müssten.

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