Die ISS wird international

Die Mannschaft der Expedition 20. Credit: NASA

Bald wird es eng! Am Mittwoch um 12:34 Uhr unserer Zeit startet die russische Raumkapsel Sojus TMA-15 zur Internationalen Raumstation ISS. Der Start erfolgt vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan. Sojus TMA-15 wird zwei Tage später an die ISS andocken. Mit den drei Neuankömmlingen, das sind Bob Thirsk (Kanada), Roman Romanenko (Russland) und Frank De Winne (Belgien), wird die Besatzung auf sechs Mitglieder anwachsen. Am Bord befinden sich derzeit der Russe Gennady Padalka, der Amerikaner Michael Barratt und der Japaner Koichi Wakata. Diese Expedition 20 genannte Besatzung besteht somit aus Mitgliedern aller am Bau und Betrieb der ISS beteiligten Weltraumorganisationen, die ISS ist dann wirklich international.

Expedition 20 wird beweisen müssen, ob die ISS eine sechsköpfige Langzeitbesatzung tragen kann. Bisher war bei solch einem Personenrummel auf der ISS immer ein Space Shuttle angedockt. Eine große Langzeitbesatzung ist aber notwendig, um die ISS auch wirklich für die Forschung zu nutzen - an Labormodulen mangelt es ja nicht. Bisher standen für Experimente in etwa aber nur 20 Stunden pro Woche an Manpower zur Verfügung - zu wenig für die Ansprüche der ISS.

Überleben könnten die sechs Mitglieder der Expedition 20 bis Oktober, denn so lange reicht die Nahrung. Vorher wird aber schon ein Space Shuttle andocken und dabei auch einen Teil der Besatzung austauschen. Im Oktober findet mit einer Sojus-Kapsel ein weiterer Wechsel in der Crew statt. Dann wird man von der Expedition 21 sprechen und der belgische Astronaut Frank De Winne wird ihr Kommandant sein. Er ist damit der erste europäische Kommandant der ISS.

Dieses Video gibt völlig kommentarlos, aber dafür um so stimmungsvoller, einen Einblick in den Aufenthalt der drei Raumfahrer in Baikonur wieder. Ihre letzten Tage, bevor sie am Mittwoch in den Himmel steigen.



NASA TV wir den Start live übertragen:
http://www.nasa.gov/multimedia/nasatv/index.html

1 Kommentar:

  1. Hallo Stefan,

    zu ergänzen wäre vielleicht noch, dass De Winne bei Ankunft der Expedition 21 ihr Kommandant wird. Er dürfte damit der erste nicht-amerikanische/nicht-russische ISS-Chef sein.

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