Die Veröffentlichung der drei Entdeckungen war in gewisser Weise eine Art Wettbewerb, bei dem die amerikanischen Astronomen mit Fomalhaut und HR 8799 schneller waren. Und da die Europäer ihre Entdeckung mit β Pic den Amerikanern anscheindend unbedingt nachlegen wollten, fehlt noch der entscheidende Nachweis, daß das abgebildete Objekt auch tatsächlich zu β Pic gehört und nicht etwa ein Vordergrundobjekt ist, was man bei den beiden anderen Sternen schon geschafft hat.
Image Credit: ESO/A.-M. Lagrange et al.
Das besondere an dem möglichen Planeten um β Pic ist aber, daß seine Umlaufbahn wohl viel weiter innen liegt als die der Planeten um Fomalhaut und HR 8799, die allesamt mehr als 25 mal so weit von ihrem Stern entfernt sind wie die Erde von der Sonne. Dadurch wird das β Pic-System unserem eigenen Sonnensystem viel ähnlicher.
β Pic ist ein sehr junger Stern, der noch von einer Staubscheibe umgeben ist, in der sich weitere Planeten formen können. Diese Staubscheibe hat man schon 1983 das erste Mal mit dem IRAS-Infrarotsatelliten detektiert, aber auch vorher schon hat man beta Pic intensiv beobachtet. Zwei französische Astronomen haben nun die Lichtkurven aus dem Archiv der Genfer Sternwarte noch einmal genau unter die Lupe genommen: Schon Mitte der 90er Jahre hatten sie in den Daten des Jahres 1981 eine Abnahme der Helligkeit von β Pic gefunden, die sie als Transit eines größeren Himmelskörpers in der Umlaufbahn des Sterns interpretiert hatten. Ihre neue Analyse hat ergeben, daß es tatsächlich der nun wahrscheinlich direkt abgebildete Planet gewesen sein könnte, der damals seinen Mutterstern ein wenig abgedunkelt hat.
Sollten sich β Pic und sein Planet tatsächlich gegenseitig bedecken, eröffnet das völlig neue Möglichkeiten, die Eigenschaften des Planeten, insbesondere die Zusammensetzung seiner Atmosphäre, näher zu untersuchen.
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