Wer sieht den Jäger am besten?

Credit & Copyright: Globe at Night Project, UCAR, International Year of Astronomy 2009

Als ich dieses Bild gesehen habe, das es hier viel größer gibt, musste ich spontan an früher denken, als Otto Waalkes noch lustig war. Damals hatte er eine Parodie auf Putzmittelwerbung aufgeführt, die ging so: Eine typische Musterhausfrau schrubbt ihre Bude auf Hochglanz, eine Stimme aus dem Off teilt ihr mit, dass ihre Wohnung aber doch noch super schmutzig sei. Hysterisch schrubbt die Dame (es könnte auch ein Herr sein) weiter, doch die Stimme aus dem Off ist noch immer nicht zu frieden. Völlig ratlos sinkt sie in sich zusammen, wo denn hier noch Schmutz sei? Da kommt die Erlösung aus dem Off: "Raus!" Nur wenn die Hausfrau draußen steht, ist die Wohnung nicht nur sauber sondern rein und so steht sie draußen vor dem Fenster und freut sich an ihrer glänzenden Wohnung.

Soweit der Sketch. Mit der nächtlichen Lichtverschmutzung ist es ganz ähnlich wie mit der bakteriellen in der Wohnung. Sie ist da am geringsten, wo der Mensch raus ist. Das zeigt die Karte oben, die das Resultat zu dem Projekt Globe at Night 2008 zusammenfasst. Auf der Karte sieht man, wie leuchtschwach Himmelsobjekte sein dürfen, um noch wahrgenommen werden zu können. Hierbei wird die in der Astronomie übliche Magnituden-Skala benutzt, die "umgedreht" ist, also wie Schulnoten den hellen Sternen eine 1 verpasst und den schwachen eine 6. Wie beim Otto-Sketch gilt auch hier: Um so weniger besiedelt, also um so weniger Datenpunkte, desto reiner der Himmel - eigentlich nicht überraschend.

Nun sind wir wieder aufgerufen festzustellen, wie gut der Himmel über unseren Köpfen ist. Für Globe at Night sollen wir vom 16. bis zum 28. März feststellen, wie gut wir speziell den Himmelsjäger Orion sehen und dies online übermitteln. Hierzu bietet die Seite Globe at Night Karten an, die mit dem eigenen Himmelsanblick verglichen werden können. So kann jeder Beobachter leicht die so genannte Grenzgröße feststellen, also die Magnitude, bis zu der noch Sterne gesehen werden können. Man kann gespannt sein, wie sich der Himmel inzwischen geändert hat und wer weiß, vielleicht finden sich auch noch ein paar schöne Stellen auf unserem Kontinent, die noch einen Blick in das Universum erlauben.

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