Das La-Silla-Observatorium feiert seinen 40. Geburtstag

In den 50er Jahren regte sich unter den europäischen Astronomen der Wunsch nach einem Observatorium auf der Südhalbkugel der Erde, die ihnen den südlichen Sternhimmel erschließen sollte. Zu diesem Zweck wurde 1962 die Europäische Südsternwarte (European Southern Observatory, ESO) als multinationale Einrichtung geründet - Deutschland ist von Anfang an dabei. Zielstrebig begab man sich damals auf die Suche nach einem geeigneten Standort für die gemeinsame Sternwarte, Südafrika und Südamerika kamen in Frage. Kurz zuvor hatte die amerikanische Association of Universities for Research in Astronomy (AURA) in Chile das Cerro Tololo Inter-American Observatory errichtet. Die südlichen Anden hatten sich als hervorragender Standort erwiesen, so daß man sich auch bei der ESO für einen der Berggipfel dort entschied. Am 25. März 1969 wurde das Observatorium auf La Silla offiziell eingeweiht - zu diesem Zeitpunkt hatten bereits die ersten vier Teleskope dort ihr First Light erlebt.


Image Credit: ESO/C.Madsen

Eine Vielzahl an Teleskopen befanden und befinden sich noch immer auf La Silla, zeitweise waren bis zu 15 Teleskope gleichzeitig in Betrieb. Heute sind allerdings die Teleskope der 1-Meter-Klasse aus der Anfangszeit des Observatoriums außer Betrieb gestellt und man konzentriert sich auf die Arbeit mit dem ESO-3.6-Meter-Teleskop, dem 3.5-Meter New Technology Telescope NTT und dem 2.2-Meter-Teleskop der Max-Planck-Gesellschaft. Wer glaubt, seit der Eröffnung der zweiten chilenischen ESO-Sternwarte auf dem Cerro Paranal, dem Very Large Telescope mit seinen vier 8-Meter-Teleskopen, würde La Silla nur noch in der zweiten Liga der Astronomischen Observatorien spielen, der irrt. So hat man dort zum Beispiel mit dem High Accuracy Radial Velocity Planet Searcher HARPS eines der besten Instrumente zur Entdeckung extrasolarer Planeten.

40 Jahre sind eine lange Zeit, man bedenke auch die politischen Irrungen und Wirrungen, die das Gastland Chile seit 1969 durchgemacht hat. Wünschen wir La Silla also alles Gute und viel Erfolg für die nächsten 40 Jahre astronomischer Spitzenforschung.

Nachlesen kann man die Geschichte der ESO übrigens sehr gut in dem Bildband "Geheimnisvolles Universum - Europas Astronomen entschleiern das Weltall" von Dirk Lorenzen, der 2002 zum 40jährigen Jubiläum der ESO erschienen ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen