Endlich, möchte man sagen, findet in den USA die Präsidentschaftswahl statt. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Wahl im fernen Amerika jemals zuvor eine so große Resonanz in unseren Medien hatte, wie diese. Das liegt nicht nur an der mediengerechten Zuspitzung der Wahl auf zwei Personen, sondern auch an der besonderen Bedeutung dieser Wahl, denn schließlich fällt dem Gewinner die riesige Aufgabe zu, all die Schäden wieder zu reparieren, die der Berufssohn George W. Bush angerichtet hat.
Diese Wahl ist also wichtig und so wenden sich die beiden US-Astronauten Michael Fincke und Gregory Chamitoff mit einer Videobotschaft an die amerikanische Bevölkerung, verbunden mit der Aufforderung, vom Wahlrecht auch tatsächlich gebrauch zu machen. Die beiden Astronauten befinden sich derzeit am Bord der Internationalen Raumstation ISS. In dieser hochgelegenen, rasenden Wahlkabine werden sie ihr Kreuzchen machen, denn dies ist dank einem Gesetz des US-Bundesstaats Texas seit 1997 möglich. Dafür übermittelt das Kontrollzentrum in Houston, Texas, den Astronauten einen Stimmzettel in elektronischer Form. Das zuständige Wahlbüro wiederum schickt eine Email mit dem Code zum öffnen des Stimmzettels und schon können die Astronauten abstimmen. klingt kompliziert, aber wie sagt Michael Fincke: "If we can do it, so can you." Möglicherweise hätten die beiden auch einfach vorher Briefwahl machen können, aber dank "Extreme Voting" wird Demokratie erst zur sportlichen Herausforderung - ganz nach amerikanischen Publikumsgeschmack. Wer will da nicht auch dabei sein?
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