Rotverschiebung Nummer 7


Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft kündigt die Softwareschmiede USM eine neue Version des PC-Planetariums Redshift an. Damit geht die beliebte Astronomie-Software in die siebte Runde. Doch seit der ersten Redshift-Version hat sich einiges verändert: Dank schneller und billiger Internetzugänge gehen immer weniger Silberscheiben über die Ladentheken, weshalb ich selber gar nicht unbedingt mit einer neuen Version von Redshift gerechnet habe.
Das Internet bietet zahlreiche kostenlose Alternativen, die mehr als nur Alternativen sind: Will ich mich schnell über den Himmelsanblick informieren, benutze ich die unkomplizierte und wirklich schöne Software Stellarium
Das WorldWide Telescope von Microsoft wiederum zeigt all die Bilder von Hubble und Co. eingebunden in der Ansicht des Nachthimmels und verlinkt mit Wikipedia. Die bunten Bilder aus den Astro-News werden so wieder zurück an den Himmel geholt. Grandios sieht es beispielsweise aus, wenn man sich die Daten des WMAP-Satelliten auf die Himmelskugel projiziert. Mit dem neuen Update des WorldWide Telescope sind auch 3D-Flüge ins Planetensystem möglich. Dazu gibt es zahlreiche Führungen, allerdings alle in englischer Sprache.
Auch Google Earth bietet eine Himmelsansicht, die aber gegenüber dem WorldWide Telescope nicht überzeugt. Dafür gibt es bei Google deutschsprachige Einführungen zu astronomischen Themengebieten.

In diesem Umfeld erscheint also nun eine Software, für die der Nutzer bezahlen soll. Ob sich das lohnt kann ich nicht sagen, da ich die Software selber noch nicht gesehen habe. Auch kann ich nicht einschätzen, wieviele Leute ein Planetariumsporgramm ohne Internetanbindung bevorzugen. Was ich aber sehr interessant finde und worauf ich hier hinweisen will ist der Community-Gedanke, mit dem sich diese Redshift-Version nun konsequent auf das Web 2.0 einstellt. Auf der Seite redshift-live können sich die Nutzer des Programms direkt austauschen. Insbesondere selbst erstellte Planetariums-Führungen aus dem Programm können dort hochgeladen und von anderen Usern direkt in ihre Redshift-Version eingebunden werden. Auch mit dem Macro-Recorder des Programms erstellte Filme können die virtuellen Astrofotografen so präsentieren. Dazu kommen noch diverse Community-Möglichkeiten, die insbesondere für aktive Beobachter interessant sind, sowie redaktionelle Angebote.

Ich finde diesen Ansatz interessant, denn nun liegt es an uns, etwas aus Redshift zu machen. Es wäre doch schön, wenn sich rund um dieses Programm und seiner Webseite eine lebendige Gemeinschaft von Astronomie-Enthusiasten bildet, die sich gegenseitig mittels Redshift spannendes Astrowissen vermittelt. Auch für Profiastronomen könnte dies ein Tool sein, ihre Arbeit zu vermitteln.

Wie gesagt, zum Programm selber kann ich noch nichts schreiben, da es ja noch nicht raus ist; dementsprechend leer ist auch noch die Webseite. Aber ich bin jedenfalls schon neugierig und werde bei Gelegenheit wieder von Redshift und redshift-live.com berichten.
(Linktipp: redshift-live.com)
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