Kryovulkanismus auf Ceres: Ahuna Mons



 Das Bild oben zeigt in der Mitte den etwa fünf Kilometer hohen Berg Ahuna Mons auf dem Zwergplaneten Ceres. Der Basisdurchmesser des Berges beträgt circa 20 Kilometer. Auch wenn der Berg recht groß ist, kann man ihn nicht einfach von einem irdischen Teleskop aus sehen. Die Aufnahme stammt von der Raumsonde Dawn, die dafür Ceres in 385 Kilometern Höhe überflog.

 Der Zwergplanet Ceres wurde im Jahre 1801 von dem italienischen Astronomen Giuseppe Piazzi entdeckt. Er benannte seine Entdeckung nach der römischen Göttin des Ackerbaus (gr.: Demeter), wohl auch, weil Ceres ihre Heimat auf der Insel Sizilien haben soll, wo Piazzi als Astronom arbeitete.

 Ceres war das erste Objekt einer neuen Klasse von Himmelskörpern, die in den Jahren nach 1801 in schneller Folge entdeckt wurden. Dazu gehören beispielsweise auch Pallas, Juno und Vesta. Diese Objekte befinden sich alle in einer Umlaufbahn zwischen Mars und Jupiter. Sie bilden den sogenannten Asteroidengürtel.

 Ceres ist mit einem Durchmesser von etwa 900 Kilometern das größte Objekt des Asteroidengürtels. Allerdings bezeichnen Astronomen Ceres heute nicht mehr als Asteroiden, sondern als Zwergplaneten. Für diese, im Jahre 2006 neu geschaffenen Klasse von Himmelskörpern klassifiziert sich Ceres, weil sie groß genug ist, um durch die eigene Schwerkraft kugelförmig zu werden. Kleinere Asteroiden sind dagegen eher kartoffelförmig. Mehr noch: Die Astronomen vermuten, dass es sich bei Ceres sogar um einen differenzierten Zwergplaneten handelt. Das bedeutet, dass der Himmelskörper nach seiner Entstehung aufgeschmolzen war und sich so die chemischen Bestandteile nach ihrem Gewicht sortieren konnten. Wie unserere Erde auch, bildete Ceres einen dichten Kern und eine Kruste aus leichterem Material. Zu letzterem gehört  vor allem Eis. Bei Himmelskörpern, die jenseits der Marsbahn entstanden sind, ist das Wasser nicht flüchtig, sondern ein festes Planetenbaumaterial. Ceres könnte aus bis zu 25% Wasser bestehen, das im Mantel als Eis vorliegt.

Wenn eine innere Wärmequelle vorhanden ist, kann bei einer Eiswelt wie Ceres das Eis im Mantel teilweise schmelzen. Es verhält sich dann analog der Magma unserer Erde. So wie auf der Erde aus geschmolzenem Gestein Vulkane wachsen, bilden die eisigen Welten jenseits der Marsbahn Vulkane aus Eis - man spricht von Kryovulkanismus. Der Berg Ahuna Mons scheint ein Ergebnis des Kryovulkanismus auf Ceres zu sein. Er ist also ein Eisvulkan. So jedenfalls die Interpretation der Wissenschaftler, die die Daten der Sonde Dawn analysieren:


Ceres muss also bei der Bildung von Ahuna Mons im Inneren noch über genügend Wärme verfügt haben, um Kryovulkanismus zu ermöglichen.

Quelle und weitere Informationen: NASA

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