Jupiter von unten


 So haben wir den Planeten Jupiter noch nie gesehen!*) Die Raumsonde Juno hat den größten Planeten unseres Sonnensystems erreicht und schwenkt in einem polaren Orbit um den Planeten ein. So sehen wir auf dieser Aufnahme vom 27. August den Südpol des Jupiters, wobei der Planet eindrucksvoll eine der Sonne zu- und eine abgewandte Hemisphäre zeigt.

 Unser Sonnensystem ist flach wie ein Pfannkuchen - wenn man mal die Kometen außer acht lässt. Die Sonde Juno verlässt diese Ebene und umkreist Jupiter senkrecht dazu.Solche polaren Umlaufbahnen sind insbesondere bei der Erdbeobachtung keine Besonderheit, bei den Planetensonden aber schon noch.

 Der Nordhemisphären-Chauvinismus verleitet uns dazu, den Nordpol als "oben" zu betrachten, so wie wir das von einem Globus gewohnt sind. Gemünzt auf Jupiter bedeutet dies, dass das Bild den Planeten von unten zeigt. Die Zuschreibung "oben" und "unten" ist aber natürlich rein willkürlich.

 Juno war zum Zeitpunkt der Aufnahme 94.500 Kilometer über den Jupiterwolken. Im Teleskop sind wir von Jupiters Streifenmuster - die dunklen Bänder und hellen Zonen - fasziniert, an den Polen hingegen dominiert ein Flickenteppich aus rotierenden Wolkenwirbeln, die an irdische Stürme erinnern.

*) Stimmt nicht ganz. Mit Aufnahmen der Raumsonde Cassini konnte auch schon jeweils ein Bild von Nord- und Südpol des Jupiters erstellt werden. Cassini flog allerdings nur zum Schwung holen an Jupiter vorbei, um dann weiter zu Saturn zu fliegen. Juno hingegen ist ein echter polarer Orbiter.


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