Die Galaxie im Luchs, aber dann mal wieder Wolken

Der erste Blick des Abends gilt derzeit noch immer Jupiter. Noch stiehlt der Komet C/2011 L4 (Panstarrs) dem größten Planeten unseres Sonnensystems nicht die Show. Anfang des Monats wird der Komet aber am Westhorizont bei Sonnenuntergang sichtbar. Wie gut? Lassen wir uns überraschen!


In der Weitwinkelansicht sehen wir alle vier großen Jupitermonde. Sie stehen gerade zufälligerweise alle auf einer Seite des Gasriesen, den sie umkreisen. Von links nach rechts sind dies Kallisto, Ganymed, Europa und Io. Diese Reihenfolge entspricht auch der tatsächlichen Folge der Abstände der Monde von Jupiter: Io ist am nächsten, Kallisto am weitesten entfernt.


Der Stern unterhalb Jupiters ist übrigens von sechster Größe.

Dieser mit der Planetariumssoftware Stellarium simulierte Himmelsanblick zeigt die Lage von Jupiter im Sternbild Stier neben dem hellen Stern Aldebaran. Am späten Abend ist Jupiter bereits tief im Westen.


Im Süden sehen wir das Sternbild Zwillinge mit den beiden hellen Sternen Castor und Pollux. Nordöstlich der beiden Zwillingsbrüder steht das unscheinbare Sternbild Luchs (lat. Lynx). Es ist kein klassisches Sternbild aus der antiken Mythologie, sondern wurde 1660 von dem Danziger Astronomen Hevelius eingeführt. Die alten Griechen hatten keinen Bedarf, den Himmel flächendeckend mit Sternbildern zu überziehen und so haben die Gebiete, die arm an hellen Sternen sind, ihre Namen erst später bekommen, als Astronomen mit optischen Hilfsmitteln den Himmel systematisch kartographierten. Das Sternbild Luchs beherbergt aber immerhin die 25 Million Lichtjahre entfernte Galaxie NGC 2683 - eine Herausforderung für jeden Teleskopbesitzer.


Wir sehen diese Galaxie von der Seite (Edge on). Aufgrund der Kantenstellung dieser Spiralgalaxie, ist es nicht leicht zu erkennen, ob es sich um eine Balkenspiralgalaxie handelt oder nicht. Bei einer Balkenspirale setzen die Spiralarme nicht am Kern der Galaxie an, sondern an den Enden einer länglichen Struktur, die den Kern durchzieht. Im englischen Sprachraum heißt die Galaxie auch "UFO Galaxy". (Ironie an) Ich erwähne das nur, weil das Wort UFO dieser Seite sicherlich viel Traffic bringt. (Ironie aus).

Viel näher an unserer kosmischen Heimat liegt die Sternentstehungsregion im Sternbild Orion. Diese große Gas- und Staubwolke ist teil eines Spiralarmes unserer Galaxie.


Leider zieht Hochnebel auf und der noch feiste Mond schickt sich an, im Osten aufzugehen. Die Allsky-Camera zeigt die Miesere.


Für heute war es das leider schon wieder mit dem Blick in den Himmel. Aber egal, es kommen auch wieder bessere Nächte und vor allem großartige Kometen!

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