Vom Mare Crisium zu Jupiter

Der Mond von heute Abend zeigt noch eine recht junge schmale Sichel. Bei der dunklen runden Struktur handelt es sich um das Mare Crisium (Meer der Gefahren). Die Mare sind Einschlagbecken, welche die Mondkruste so tief aufgebrochen haben, dass Lava austreten konnte, die zu dunklen Basalt erstarrte. Die Oberfläche der Mare wirkt glatt wie ein Meer, denn die Mare selbst sind nur von wenigen Kratern überseht. Das bedeutet, dass es sich um relativ junge Strukturen handelt. Der kleine dunke Punkt auf circa 8:00 Uhr innerhalb des Mare Crisum ist ein Krater, der noch jünger als das Mare ist. Er wird Picard genannt. Solltet Ihr ein Teleskop zur Verfügung haben, versucht einmal die wellige Struktur des Mare Crisum zu erkennen. Diese "Wellen", Dorsa genannt, sind durch Kompression durch die erstarrenden Lavaströme entstanden.

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Mare Crisium ist durch seine runde Struktur als Einschlagbecken gut zu erahnen. Das dunkle Basaltgebiet darunter kann jedoch nicht so leicht einem Einschlag zugeordnet werden. Es handelt sich um das Mare Fecunditatis (Meer der Fruchtbarkeit). Am rechten Rand vom Mare Fecunditatis sehen wir einen hellen Krater. Sein Name ist Langrenus. Der komplexe Krater hat einen Durchmesser von 127 km, verfügt über einen Zentralberg, terrassierte Innenwände und einen hügeligen Kraterboden.

Der Star der Nacht ist derzeit aber Jupiter, nicht zu übersehen im Sternbild Stier oberhalb des rötlichen Stern Aldebaran, dem Auge des Stiers. Hier eine Karte:

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Jupiter ist in etwa zehnmal so groß wie unsere Erde, was den Durchmesser anbelangt, und fünfmal so weit entfernt von der Sonne. Er ist der innerste und größte der vier Gasriesen unseres Sonnensystems und patroulliert an der Außengrenze der kleinen inneren Planten, zu denen unsere Erde gehört. Jupiter zeigt eine sehr dynamische Atmosphäre: Helle Zonen und dunkle Bänder wechseln sich ab, das sind Hoch- und Tiefdruckgebiete, die durch die schnelle Rotation des Jupiter in die Länge gezogen werden: Ein Tag auf diesem riesigen Planeten dauert lediglich zehn Stunden.

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Auf dem Foto sehen wir noch zwei der vier großen Monde Jupiters, nämlich Io oben und Europa unten. Das nächste Bild von Jupiter ist etwa zwei Stunden später aufgenommen. Ihr seht, wie schnell sich insbesondere der innerste Mond Io bewegt hat, aber auch wie links unten der berühmte Große Rote Fleck durch die Jupiterrotation sichtbar wird.

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Und noch eine Stunde später ist der Große Rote Fleck wunderbar sichtbar:

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