Gekommen um zu bleiben, Teil 2

Ich hatte schon einmal einen Post mit dem schönen "Wir sind Helden"-Song Gekommen um zu bleiben übertitelt. Dabei ging es um die Empfehlung des Apollo-Astronauten Buzz Aldrin eine Reise zum Mars ohne Rückflugticket zu unternehmen. Das ist logischerweise einfacher und es gibt ja eigentlich keinen Grund, warum die ersten Besucher des Mars nicht gleich dessen Besiedler sein sollten - schließlich haben die Siedler Nordamerikas auch den eroberten Wilden Westen nicht einfach wieder verlassen.

Worauf ich damals überhaupt nicht eingegangen bin, ist die Frage, warum eine staatliche Behörde wie die NASA überhaupt Menschen solch ein Einwegticket verpassen sollte. So eine steuerfinanzierte Einrichtung steht auch schon so unter dem Druck die bemannte Raumfahrt rechtfertigen zu müssen. Die wissenschaftliche Ausbeute scheint als Grund noch nicht zu reichen, solange die Möglichkeiten von Orbiter und Rover nicht ausgereizt sind. Bleibt der Traum der Besiedelung unseres Sonnensystems. Ist aber eine Behörde dafür zuständig Menschheitsträume zu realisieren und ein paar wenige ausgesuchten Menschen als erste Marsbesucher auszuzeichnen? Und was ist mit der moralischen Verantwortung solch einer Einwegmission? Welcher Politiker und Behördendirektor will die Verantwortung übernehmen, wenn solch ein Marsmensch doch wieder zurück will? Wir stehen eben noch immer unter dem Eindruck der Apollo-Mission und vergessen leicht, dass ohne den Kalten Krieg ein bemannter Flug zum Mond wahrscheinlich bis heute nicht stattgefunden hätte. Ob das aufstrebende China als neuer Konkurrent ausreicht, die amerikanische Raumfahrt zu reaktivieren, kann wohl noch niemand absehen.

Ganz anders sieht es aber aus, wenn man einen Flug zum Mars privat finanziert und durchführt. Keinem Politiker wird die Verantwortung für das Leben der Marsfahrer auferlegt, kein Steuercent für Raumfahrtträume ausgegeben. Die Technologien sind vorhanden, das Geld auch, wenn sich nur genügend raumfahrtinteressierte Superreiche zusammentun - und wenn man ein Geschäftsmodell zugrunde legt. Letzteres bietet angeblich das neue Unternehmen Mars One. Man ist dort wohl der Ansicht, dass allein der mediale Hype, den so ein Projekt nach sich ziehen würde, aus einer Marssiedlung eine lohnende Investition machen könnte - sozusagen Big Brother auf dem Roten Planeten. Da ich selber oft so nebenbei im NASA-Stream schaue, was die Astronauten gerade auf der ISS so treiben, halte ich das nicht einmal für ausgeschlossen.

Hier nun die Kurzpräsentation des Mars-One-Gründers Bas Lansdorp:



Bis 2023 will Bas Lansdorp Menschen auf dem Mars haben - und wenn wir alle fleißig zuschauen lohnt sich das für ihn.

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