Venustransit gesehen mit SDO

Dieses Video zeigt den Venustransit von heute früh, gesehen mit den Instrumenten des Weltraumteleskops Solar Dynamics Observatory, SDO.



So wie man die Sonne nicht einfach mit einem unpräparierten Teleskop beobachten kann, sind auch die weltraumgestützten Teleskope, wie zum Beispiel das Hubble-Teleskop, ungeeignet für die Sonnenbeobachtung. Zur Sonnenbeobachtung gibt es dafür eine ganze Armada von speziellen Satelliten. Manche befinden sich ständig zwischen der Erde und der Sonne, wie zum Besipiel SOHO, andere laufen der Erde voraus und hinterher (Stereo A und Stereo B) und andere umkreisen die Erde mit ständigem Blick auf die Sonne. Zu letzteren gehört das am 11. Februar 2010 gestartete Teleskop Solar Dynamics Observatory, SDO. Die Besonderheit an diesem Teleskop ist, dass es ständig Bilder liefert (pro Tag über ein Terabyte an Daten!). Dadurch sind dynamische Prozesse auf der Sonne zeitlich besser aufgelöst, als je zuvor und dies sogar in verschiedenen Wellenlängen. Jeder Wellenlänge entspricht ein Temperaturbereich und da die Schichten der Sonnenatmosphäre (Photosphäre, Chromosphäre und Korona) verschiedene Temperaturen haben, sehen wir je nach Wellenlänge einen anderen Teil der Atmosphäre.

Für uns im "Weißlicht", also der spektralen Empfindlichkeit unseres Auges, erscheint die Sonne als glatte Kugel mit einer durch dunkle Flecken verzierte Oberfläche, Photosphäre genannt. SDO sieht jedoch mehr, jedes Instrument zeigt eine andere Sicht auf die Sonne.

Rot eingefärbt sind die Bilder der Sonne bei 30,4 Nanometer (nm) Wellenlänge, goldfarben steht für  17,1 nm und magenta für 170 nm. Diese Farbwahl ist rein willkürlich, denn in diesen kurzen UV-Wellenlängenbereichen erkennt unser Auge ja keine Farben. Die Farbwahl ist also rein repräsentativ für diese Wellenlängen. Die orangene Farbe im Video hingegen entspricht einfach dem gedämpften Weißlicht, also in etwa dem, was wir mit unserem Auge sehen würden.

Dank der hohen Zeitauflösung können wir also mit SDO einen Film vom Venustransit erzeugen und dies vor ganz unterschiedlichen Ansichten von der Sonne.

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