Die Geschichte des Universums in einem Jahr

Große Entfernungen veranschaulichen wir gern durch einen geeigneten Maßstab - insbesondere bei Landkarten sind wir das ja gewohnt. Doch was mit Längen geht, geht auch mit der Zeit. Man stelle sich vor, die ganze Geschichte des Universums auf ein Jahr abzubilden. Das heißt, am 01. Januar "wird das Universum in seine Existenz geworfen", wie Harald Lesch immer so schön formuliert, und am 31.12. kurz vor Mitternacht ist das JETZT, in dem wir uns derzeit befinden. Wie sähe solch ein kosmisches Jahr aus? Das Bild unten zeigt genau dies.

Weil die Grafik vielleicht etwas viel Information enthält, hier ein paar Eckdaten: Alles was den Teilchenphysiker beschäftigt, spielt sich schon am ersten Tag ab. Mittags kurz vor 13:00 Uhr gibt es die ersten stabilen Atome und weil die Elektronen eingefangen sind, wird das Universum durchsichtig. Aus diesem ersten Tag stammt die Hintergrundstrahlung, die wir noch heute messen können, mit Satelliten wie COBE, WMAP oder Planck. Die ersten Sterne entstanden am 3. Januar. Die ältesten Galaxien, die wir auf dem Hubble Ultra Deep Field sehen können, bildeten sich am 13. Januar. So viel zum Beginn der Astrophysik. Machen wir einen großen Sprung in unseren Teil des Universums: Unsere Sonne und mit ihr all die Planeten, die sie umkreisen, bildete sich am 03. September und schon am 21. September gab es das erste Leben auf der Erde. Dann passierte lange lange nichts, bis zur kambrischen Explosion am 17. Dezember. Hier nahm das Leben Fahrt auf, bis alles voller Dinosaurier war. Am 30.12. kam es zum letzten großen Massenaussterben vor unserer Zeit. Die Dinosaurier machten Platz für die Säugetiere. Mit den ersten Menschen infizierte sich die Erde am 31.12. ein paar Minuten vor Mitternacht und vor einer Sekunde hat Kopernikus, Kepler und Galilei bewiesen, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums ist.

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Das Bild wurde von Ethan Siegel für seinen Blog Starts with a Bang! erstellt. Vielen Dank dafür, dass ich es hier übernehmen durfte!.

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