Die NASA zündet ihr Feuerwerk noch vor Mitternacht. Um 22:21 Uhr unserer Zeit schießen die NASA-Ingenieure die Raumsonde GRAIL A in einen Orbit um den Mond ein. GRAIL A ist die eine Hälfte der Mondmission GRAIL.Dabei handelt es sich um zwei Zwillingssonden, die den Mond gemeinsam in einem wohl definierten Abstand in 55 Kilometer Höhe umkreisen sollen. Die Sonde GRAIL B soll den Mond morgen um 23:05 Uhr erreichen. Etwa vierzig Mitarbeiter werden daher Silvester und Neujahr nicht zuhause, sondern im Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena, Kalifornien, verbringen.
GRAIL steht für "Gravity Recovery And Interior Laboratory" und genau darum geht es auch: Das Gravitationsfeld des Mondes zu vermessen und so Rückschlüsse auf seinen inneren Aufbau zu ziehen. Dazu fliegen die beiden Zwillingssonden in 120 bis 360 Kilometer gegenseitigen Abstand und 55 Kilometern Höhe über den Mond. Der Abstand der Sonden zueinander wird vom lokalen Schwerefeld des Mondes beeinflusst und da die Sonden ihre Lage und ihren Abstand präzise angeben können, können die Astronomen so das Schwerefeld vermessen. Die Messungen sollen im März anlaufen und 82 Tage andauern. Dies entspricht einer dreimaligen Vermessung des Schwerfeldes (wegen der siderischen Rotationsperiode des Mondes von etwas über 27 Tagen hat sich der Mond dann dreimal unter die Raumfahzeuge durchgedreht). Der Einschuss von GRAIL-A und GRAIL-B erfolgt auf einer polaren Umlaufbahn, also eine Bahn, die über die Pole des Mondes führt. Hierzu müssen die Raumfahrzeuge für jeweils etwa 40 Minuten ihre Triebwerke zünden, um ihre Geschwindigkeit zu reduzieren, damit sie nicht einfach am Mond vorbeifliegen.
Neben dieser spezifischen Aufgabe sind an Bord der GRAIL-Sonden aber auch optische Kameras, die den Mond fotografieren werden.
Dieses Video erklärt nocheinmal die Idee hinter GRAIL:
Auf der Seite Eyes on the Solar System wird die momentane Lage von GRAIL (und anderer Raumsonden) simuliert.
Quelle: space.com
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