Das Shuttle geht, das Taxi kommt

Credit: NASA
Das Ende der Space-Shuttle-Ära bringt für tausende Mitarbeiter rund um das Kennedy Space Center in Florida ernsthafte wirtschaftliche Probleme. Da ist es sicherlich eine gute Nachricht, dass die NASA dem Unternehmen Boeing einen ehemaligen Shuttle-Hangar vermietet, genauer die Orbiter Processing Facility-3 (OPF-3), die auch im Bild oben zu sehen ist. Hier will Boeing nun das "Space Taxi" genannte Raumfahrzeug CST-100 entwickeln und bauen. Dies geschieht im Rahmen des Commercial Crew Program der NASA, in dem die Weltraumbehörde private Unternehmen in der Entwicklung von Raumfahrtzeugen untersützt, die bald wieder Amerikaner mit amerikanischer Technik in den niedrigen Erdorbit bringen sollen. Mit der Außerdienststellung der Space-Shuttle-Flotte ist die einst so stolze Raumfahrtnation nämlich in der peinlichen Situation, nicht mehr aus eigener Kraft die internationale Raumstation ISS zu ereichen und für einen Sitzplatz im russischen Sojus-Raumschiff bezahlt die NASA stolze 63 Million Dollar! Klar, dass man in Florida diese Steuergelder lieber vor Ort investiert sehen würde.

Dieses Bild zeigt das CST-100 in Kombination mit verschiedenen Startsystemen, die alle im Cape Canaveral beheimatet sind. Rechts zum Beispiel sieht man das CST-100 auf der Spitze einer Falcon-9-Rakete, die ebenfalls eine Entwiclung der Privatwirtschaft ist, nämlich des Unternehmens SpaceX.

Credit: Boeing
Bei dem Space Taxi CST-100 soll es sich um ein wiederverwendbares Raumfahrzeug handeln, dass wie in der Ära vor den Space Shuttles und wie in Russland und China üblich an der Spitze einer Rakete angebracht ist. Dies steigert enorm die Sicherheit, da das Raumfahrzeug so im Falle eines Fehlers von der Rakete abgesprengt werden kann und auch von der Rakete selbst keine Teile auf das Raumfahrzeug fallen können. Beide Katastrophen der Space-Shuttle-Ära, bei denen jeweils die komplette Besatzung ums Leben kam, hatten ihre Ursachen beim Start.

Das CST-100 kann als reines Transportraumschiff benutzt werden oder auch als bemanntes Raumfahrzeug für bis zu 7 Astronauten - CST steht für Crew Space Transportation. Dafür besteht das CST aus zwei Teilen, dem Servicemodul un der Kommandokapsel, mit der am Ende per Fallschirm gelandet wird. So könnte es aussehen:

Credit: NASA
Das CST-100 wird aber nicht nur entwickelt, um die ISS anzufliegen, wie dieses Bild vorwegnimmt:

Credit: Boeing
Beteiligt an der Entwicklung des CST-100 ist nämlich auch das Unternehmen Bigelow Aerospace. Dieses Unternehmen plant den Bau der ersten kommerziellen, also rein privatwirtschaftlich betriebenen Raumstation. Auch diese Station muss dann natürlich angeflogen werden können, was eben das CST-100 so notwendig für Bigelow macht. Das besondere an den Bigelow-Stationen ist, dass die Module aufblasbar sind und so beim Start relativ wenig Platz wegnehmen. Wie das CST-100 zu solch einer Station fliegen könnte, zeigt dieses Bild:

Credit: Boeing
Das private Weltraumhotel mit den aufblasbaren Modulen ist keine reine Sciencefiction: Seit dem 12. Juli 2006 kreist Genesis I über unsere Köpfe, das erste Testmodul von Bigelow Aerospace!

Quelle: universetoday

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