Credit: ESO/G. Bono & CTIO |
Wie der Name vermuten lässt, sind Zwerggalaxien eher kleine Sternansammlungen von gerade Mal ein paar tausend Lichtjahren Durchmesser. Eine ordentliche Galaxie wie unsere kommt da auf 100.000 Lichtjahre und mehr. Da aber zum Beispiel die Carina-Zwerggalaxie auf dem Bild oben "nur" 300.000 Lichtjahre von unserer Milchstraße entfernt ist, erscheint sie immerhin mit dem halben Vollmonddurchmesser am Himmel. Trotzdem sind Zwerggalaxien nicht einfach zu beobachten, da sie eine viel geringere Sterndichte haben, als beispielsweise Kugelsternhaufen. Man schaut sozusagen durch die Galaxie hindurch.
Mit ihrer Nähe zu unserer Milchstraße befindet sich die Carina-Zwerggalaxie in guter Gesellschaft. Man kann sich unsere nähere galaktische Umgebung als eine Ansammlung von Galaxien, sinnigerweise Lokale Gruppe genannt, vorstellen, die durch die Gravitationskraft aneinander gebunden sind - ja sogar miteinander kollidieren und sich gegenseitig durchdringen. Wenn man sich die Masseverteilung anschaut, fällt dabei auf, dass unsere lokale Galaxiengruppe eigentlich im wesentlichen nur aus zwei gewaltigen Spiralgalaxien besteht: Der Andromedagalaxie und unserer Milchstraße. Diese beiden mehrere hundert Million Sonnenmassen umfassenden Galaxien sind 2,5 Million Lichtjahre voneinander entfernt. Die Carina-Zwerggalaxie ist also mit ihren 300.000 Lichtjahren Abstand zu unserer Milchstraße ein Begleiter. Dieses grobe Muster aus zwei fetten Galaxienklopse und vielen kleineren Satelliten-Zwerggalaxien gibt diese Karte der Lokalen Gruppe wieder:
Lokale Gruppe, Quelle: Wikipedia |
Die Carina-Zwerggalaxie ist ungewöhnlich jung, das heißt, die ältesten Sterne sind keine sieben Milliarden Jahre alt. Damit ist diese Zwerggalaxie deutlich jünger als unsere Milchstraße. Außerdem scheinen sich in der Carina-Zwerggalaxie Phasen der Sternentstehung mit Milliarden Jahre langen Ruhephasen abgewechselt zu haben - eine kleine unscheinbare Galaxie mit großen Geheimnissen.
Quelle: ESO
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