Nicht nur das Hubble Space Telescope macht eindrucksvolle Himmelsaufnahmen (von den Amerikanern entsprechend "vermarktet"), auch wir Europäer bekommen das inzwischen hin. In aller Regelmäßigkeit veröffentlicht die ESO Bilder, die entweder vom Wide Field Imager am 2.2m-Teleskop der Max-Planck-Gesellschaft auf La Silla oder vom Survey-Teleskop VISTA auf dem Nebengipfel des Paranal stammen und die uns den Kosmos in seiner ganzen Pracht zeigen.
Die neueste derartige Aufnahme hat sich den Galaxienhaufen Abell 315 zum Ziel gewählt, und tatsächlich zeigt das Bild unzählige Galaxien auf einem Fleck innerhalb des etwa vollmondgroßen Bildfeldes. aber nicht nur Mitglieder des etwa 2 Milliarden Lichtjahre von uns entfernten Galaxienhaufens sind zu sehen, auch noch jede Menge andere Galaxien kommen zum Vorschein, die meisten noch weiter entfernt und oft nur noch als schwache Lichtflecken zu erkennen.
Aufnahme des Galaxienhaufens Abell 315 mit demWide Field Imager der ESO am 2.2m-Teleskop der max-Planck-Gesellschaft auf La Silla. Image Credit: ESO/J. Dietrich
Dazwischen haben sich ein paar Sterne aus der Milchstraße gemogelt - zu erkennen an den feinen Spikes - "Strahlen", die durch die Halterung des Sekundärspiegels des Teleskops verursacht werden. Und noch etwas sieht man: Kurze rote, grüne oder blaue Streifen, Strichspuren von Asteroiden. Farbig sind sie, weil das Bild aus mehreren Aufnahmen mit Farbfiltern zusammengesetzt ist, die nachträglich am Computer zu einem Farbbild miteinander kombiniert werden. Die Asteroiden hat man dann immer nur mit einem Filter erwischt, und machen sich entsprechend bemerkbar. Aus der Länge der Streifen läßt sich - die Belichtungszeit ist ja bekannt - die Geschwindigkeit und damit die Entfernung des Asteroiden bestimmen.
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