Wie fühlt sich der Carina-Nebel an?

Credit: NASA, ESA, and M. Mutchler (STScI/AURA) and N. Grice (You Can Do Astronomy LLC)

Der circa 7.500 Lichtjahre entfernte Carina-Nebel ist eine wirklich spektakuläre Himmelsgegend, die daher vom Weltraumteleskop Hubble eingehend untersucht wurde. Es handelt sich um eine Sternentstehungsgebiet, ähnlich dem auf der nördlichen Himmelskugel gelegenen Orion-Nebel. Aufgrund seiner südlichen Lage wurde der im Sternbild Carina (Kiel des Schiffes) liegende Nebel allerdings erst viel später entdeckt. Der Carina-Nebel übertrifft in seiner Ausdehnung den Orinon-Nebel deutlich. In ihm lassen sich Sternentstehungsprozesse beobachten mit all ihren Begleiterscheinungen: junge Sternhaufen, riesige Staubwolken und dunkle Globule, Staubsäulen und andere Auswirkungen des Sternenwindes. Außerdem beherbergt der Nebel den spektakulären Stern Eta Carinae, der mit seinen Materieausbrüchen einen eigenen Nebel um sich herum aufgebaut hat, den sogenannten Homunkulus-Nebel.

Vieles lässt sich aus der Hubble-Aufnahme also lernen, wenn man sie denn sehen kann. Der Hubble-Wissenschaftler Max Mutschler und die Buchautorin Noreen Grice haben sich daher zusammen getan, um eine taktile Karte der 50 Lichtjahre durchmessenden Zentralregion des Carina-Nebel zu erstellen, um den Nebel so blinden Menschen zugänglich zu machen. Auf der Seite http://amazing-space.stsci.edu/tactile-carina/ bieten die Autoren darüber hinaus eine höhrenswerte Audio-Führung durch das Bild.

Ich finde das Bild ist auch für sehende Astroneugierige reizvoll, da die taktilen Strukturen den dynamischen Zyklus des Sternlebens herausheben - von den großen Dunkelwolken, bis zum alten Stern Eta Carinae, dessen Homunkulus-Nebel als liegende Acht repräsentiert wird. Der Betrachter erkennt (egal ob mit Auge oder Finger) den strukturellen Aufbau des Nebels, ohne von dessen Schönheit abgelenkt zu werden und dabei doch so, dass die Schönheit des Bildes nicht zerstört wird.

Quelle: Hubblesite

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