Aber nicht jede Supernova sendet auch Gammastrahlen aus. Zunächst einmal gibt es verschiedene Sorten von Supernovae. Diejenigen vom Typ Ia, bei denen ein Weißer Zwerg einem Begleiter Masse absaugt und dann schließlich zu schwer wird und als Neutronenstern endet, werden ja in der Kosmologie zur Entfernungsbestimmung herangezogen. Aber auch das Ende eines massereichen Einzelsterns kann von einer Supernova besiegelt werden. Wenn die Fusionsprozesse in seinem Inneren nicht mehr genug Energie produzieren um zu verhindern, daß der Stern durch seine Schwerkraft einfach so in sich zusammenfällt, dann passiert eben dieses und aus dem Stern wird ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch. Dabei wird jede Menge Energie frei, die die äußersten Schichten des Sterns explosionsartig nach außen bläst. Solche Supernovae wiederum erzeugen aber noch keinen Gammastrahlenblitz.
So stellt man sich eine Supernova vor, die zu einem Gamma Ray Burst führt. Image Credit: Bill Saxton, NRAO/AUI/NSF
Damit es dazu kommt, muß der gerade erst entstandene Neutronenstern oder das Schwarze Loch eine Akkretionsscheibe aus Material ausbilden, das ins Zentrum zurückfällt. Gleichzeitig bilden sich Jets aus, in denen umgekehrt Materie mit Beinahe-Lichtgeschwindigkeit von den Polen weggeblasen wird, das erzeugt die Gammastrahlung.
Jetzt ist es erstmalig gelungen, eine solche akkretionsgetriebene Supernova ohne den dazugehörigen Gamma Ray Burst zu erwischen. Das kann passiert sein, wenn die Gammastrahlung leuchtturmartig ausgesandt wird und einfach an der Erde vorbeigegangen ist, oder weil sie vom umgebenden Material abgeschwächt wurde. Die Radiostrahlung der Supernovaexplosion konnte jedenfalls trotzdem detektiert werden und liefert Modellen solcher Supernovae neues Futter.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen