Zugegeben, so ein 16" Ritchey-Chretien von RC Optical Systems ist etwas für den fortgeschrittenen Astrofotografen und kein Einsteigerteleskop mehr. Aber immerhin, es ist ein Teleskop "von der Stange", eines das sich jeder von uns zulegen könnte, wenn er das nötige Kleingeld dafür hätte.
Gleich acht Stück dieser semiprofessionellen Teleskope nutzt das MEarth-Projekt auf dem Mount Hopkins in Arizona zur automatischen Suche nach Transits von extrasolaren Planeten vor kleinen roten Zwergsternen. Bei Gliese 1214, einem M4-Stern in knapp 40 Lichtjahren Entfernung wurde das Team um Zachary Berta und David Charbonneau nun fündig. Knapp sechs Erdmassen hat der neuentdeckte Planet, und obwohl er mit nur 1/70 des Abstands der Erde von der Sonne recht nah an seinem Mutterstern steht, besteht er wahrscheinlich zum größten Teil aus Eis.
Gliese 1214 selbst hat aber nur etwa ein Fünftel der Größe der Sonne und ist auch viel kühler. Trotzdem heizt er die Oberfläche des Planeten auf etwa 200°C auf - dadurch verdampft ein Teil des Eises und anderer Spurenelemente und bildet eine etwa 200km dicke Atmosphärenschicht um den Planeten. Messungen die derart genaue Aussagen erlauben, waren mit den 40cm-Teleskopen aber nicht mehr möglich, hier mußte das 3.6m-Teleskop auf La Silla mit dem Planetenjäger HARPS ran. Der HARPS-Spektrograph lieferte zusätzlich zu den Transitlichtkurven die Radialgeschwindigkeitsmessungen, die nötig sind um die Masse des Planeten abzuschätzen.
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