Sommer, Sonne, Sternenhimmel

In den letzten Tagen und Wochen macht der Sommer ja doch mehr oder weniger seinem Namen alle Ehre, und während man tagsüber bei mehr als 20°C sein Eis genießen kann, ist es des nachts der Sternhimmel. Sogar im Norden Deutschlands ist inzwischen die Mitternachtsdämmerung vorbei und es wird merklich früher wieder dunkel. Zeit also den Blick auf die Sommermilchstraße zu lenken, je weiter gen Süden, desto prachtvoller ist sie.

In der Schildwolke im Sternbild Schütze ballen sich die Sterne am dichtesten zusammen, dies ist der hellste Bereich der Milchstraße. In dieser Gegend gibt es jede Menge zu sehen, Dunkelwolken durchziehen die Sternansammlungen, dazu ein ganzer Strauß Emissionsnebel. Die bekanntesten davon sind Lagunen- und Trifidnebel, beides Sternenstehungsregionen, in deren Zentren sich junge Sterne befinden. Im Zentrum des Lagunennebels kann man den sich dabei bildenden Sternhaufen schon sehen, im Trifidnebel scheinen die Gasmassen auf den ersten Blick noch undurchdringlich zu sein. Dafür sieht man dunkle Staubstreifen die den Nebel durchziehen und den Zentralbereich scheinbar in drei Teile zerteilen, wovon der Nebel letztendlich seinen Namen bekam.

Der Trifidnebel M20, aufgenommen mit dem Wide Field Imager WFI am 2.2m-Teleskop der Max-Planck-Gesellschaft auf La Silla. Image Credit: ESO

Für Amateurastronomen aus dem deutschsprachigen Raum sind Trifid- und Lagunennebel häufig eine Herausforderung, weil sie schon recht tief über dem Horizont stehen. Unter den Profi-Instrumenten an den Großteleskopen dieser Welt eignet sich der Wide Field Imager der ESO am 2.2m-Teleskop auf La Silla ganz hervorragend dazu, großflächige Objekte wie den Trifidnebel aufzunehmen und das Resultat in ein Schmuckstück fürs Auge zu verwandeln. Bei solchen Gelegenheiten sieht man mal wieder: Nicht nur das Hubble Space Telescope macht hübsche Bilder, wir Europäer können das eigentlich auch. Zu dem Bild gibt es auch eine nette Animation. Mehr davon, bitte!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen