Mondsüchtige Sternstunden

Vierzig und Vierhundert, das sind die beiden Jubiläumszahlen in diesem Jahr. Sie stehen für die Mondlandung und den Beginn der modernen Astronomie. Die Sendereihe Sternstunde Philosophie des Schweizer Fernsehen hat hierzu Jürgen Renn, Direktor des Berliner Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte, befragt. Der Großteil des Gesprächs dreht sich um Galileo Galilei und seine Zeit, wobei es Jürgen Renn eben wirklich um Galileis Zeit geht. Denn statt Anekdoten zum Genie Galilei redet er lieber über die Aufbruchsstimmung mit ihren Parallelentdeckungen und die allgemeine Wissensexploration, die auch kuriose Züge annahm, wie beispielsweise den Versuch der Jesuiten die Astronomie als Vehikel ihrer Missionierungsbemühungen in China einzusetzen.

Die Mondlandung kommt allerdings doch etwas arg kurz. Bemerkenswert ist, wie Jürgen Renn die Astronomie als Vorbildlich in der Veröffentlichung ihrer Daten ansieht, sowie in ihrer durchlässigen Verbindung von Amateuren und Berufsastronomen. Er macht sich stark für das Projekt ECHO (European Cultural Heritage Online), aus dem ich allerdings nicht so richtig schlau werde.



Nett finde ich, wie bei den Sternstunden im SF die Gesprächspartner auf unbequemen Stühlen am einfachen Tisch einander gegenüber sitzen. Es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als sich auf den Gesprächspartner zu konzentrieren, auch wenn die Moderatorin etwas gelangweilt wirkt. Kurios, fast schon unangenehm ablenkend, finde ich hingegen die Studiodekoration. Container wie auf einem Güterbahnhof mit Gardinen aus leuchtenden Sternen - wer denkt sich denn so etwas aus?

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