Eine neue Narbe ziert Jupiter


Credit: NASA/JPL/Infrared Telescope Facility

Fünfzehn Jahre nach dem Einschlag des Kometen Shoemaker-Levy-9 kam es nun wohl wieder zu einer Kollision zwischen dem Gasriesen Jupiter und einem Kleinkörper. Kollision ist hier natürlich relativ, es ist eher so, als wenn eine Mücke gegen die Windschutzscheibe eines Zehntonners klatscht.

Am Morgen des zwanzigsten Juli bemerkte der australische Amateurastronom Anthony Wesley eine neue dunkle "Narbe" in der Südpolregion des Gasriesen. Zwei im Infrarotbereich empfindliche Instrumente, beide auf dem Berg Mauna Kea, Hawaii, stationiert, beobachteten darauf hin Jupiter.

Das Bild oben zeigt eine Aufnahme des NASA Infrared Telescope Facility im Wellenlängenbereich von 1,65 Mikrometer. Anders als bei der Beobachtung von Anthony Wesley erscheint in diesem Spektralbereich der Einschlagsort als heller, weil relativ warmer Fleck. Ob es sich dabei allerdings wie 1994 bei dem Shoemaker-Levy-Ereignis auch um einen Kometen handelt, ist noch unklar.

Das zweite auf dem Gipfel des Mauna Kea stationierte Teleskop ist Keck II. Mit ihm gelang Astronomen das Bild unten, ebenfalls am 20. Juli.

Credit: Paul Kalas (UCB), Michael Fitzgerald (LLNL/UCB), Franck Marchis (SETI Institute/UCB), James Graham (UCB)

Aber nicht, dass jetzt hier Missverständnisse aufkommen: Bleibende Schäden trägt Jupiter von solchen Einschlagsereignissen natürlich nicht davon, denn die gewaltige Gashülle schluckt den Fremdkörper und kühlt sich wieder ab. Bei den hellen Punkt im unteren Bild handelt es sich um den berühmten großen roten Fleck, der keine "Narbe" darstellt, sondern einen gewaltigen Wirbelsturm, der sich in Infrarotbildern hell von seiner Umgebeung abhebt.

Quelle: JPL und Keck Observatory
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