Wer es mit der Astronomie hält, darf am 31.12. schon morgens kurz nach sechs auf das neue Jahr anstoßen. Das Astronomische Jahr beginnt am 31.12. um 06:06 Uhr. Dann ist ein Sonnenjahr vergangen, will heißen, die Sonne hat alle Sternbilder des Tierkreises durchlaufen und steht wieder im Schützen (Sagittarius), so wie es die Abbildung oben zeigt. Warum die Astronomen so früh feiern wird klar, wenn man sich die Zeit auf der Uhr veranschaulicht. Von sechs Uhr morgens bis 24:00 Uhr sind es 3 halbe Umläufe oder 3 Vierteltage. In etwa ein Vierteltag ist aber die Zeit, die wir normalerweise Silvester zu früh feiern, da 365 Erdrotationen eben nicht genau in einen Erdumlauf um die Sonne gehen. Das ist wie bei der Gleitzeit im Arbeitsleben, wer täglich eine Viertelstunde zu früh geht, muss dafür alle vier Tage eine Stunde länger arbeiten. So kommt es, dass wir alle vier Jahre einen zusätzlichen Tag einlegen müssen, der Schalttag im Schaltjahr.
Da 2008 ein Schaltjahr war, ist die Sonne schon morgens wieder am Anfang ihrer Bahn angelangt. Nächstes Jahr können die Astronomen um die Mittagszeit Sekt trinken, dann pünktlich zum Abendessen, doch dann wird es wieder Zeit für ein Schaltjahr. Die Schaltjahrregel ist übrigens noch etwas komplizierter, da wir nicht genau ein Vierteltag zu früh feiern.
Mit einem Programm wie Stellarium, mit dem auch das Bild oben gemacht wurde, kann man sich dies auch wunderbar veranschaulichen. Schaut man sich die Position der Sonne am 31.12. im Schützen an und zählt das Jahr jeweils um eins hoch, "springt" die Sonne Richtung Westen. Damit sie wieder am ursprünglichen Ort ist, müssen wir einen Vierteltag warten. Hat man dreimal die Sonne so springen lassen, macht sie beim vierten Klick einen großen Sprung zurück nach Osten. Hier wirkt sich die längere Dauer des bürgerlichen Jahres durch den Schalttag aus.
Was den Sekt anbelangt bleibe ich auch gerne bürgerlich, denn die Vorstellung morgens um sechs Uhr aufzustehen um Sekt zu trinken, ist mir doch zu eklig.
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