Netzecho: Unternehmerinnen im All und die Masse der Nukleonen

Virgin Galactic SpaceShipTwo

Das Beste aus der Netzpresse von heute:
  • "Miss Universum" kommt aus Deutschland: Sonja Rhode aus Hagen hat gute Chancen als erste Deutsche ins All zu starten. Dieses Abenteuer verdankt sie nicht der Weltraumbehörde ESA, sondern ihrem eigenen Enthusiasmus und privaten finanziellen Mitteln. Als einzige Deutsche steht sie auf der Warteliste des privaten Raumfahrtunternehmens Virgin Galactic des britischen Milliardärs Richard Branson. Dieser will mit seinem "Space Ship 2" zahlende Gäste in den Weltraum schießen, auf einem Parabelflug in über hundert Kilometern Höhe. Über Sonja Rhode und ihre Reisepläne berichtet heute die Süddeutsche: Deutsche Unternehmerin plant Kurztripp ins All Mancher mag unken, Raumfahrt wird so zu einem Abenteuersport für Millionäre, doch sollte man dies nicht so verkrampft sehen: Egal ob Reiten, Auto fahren oder das Fliegen, es waren immer die Pioniere mit dem dicken Geldbeutel, die diese Verkehrsmittel zuerst genutzt haben und so einen Markt geschaffen haben, der letztlich eine technische Weiterentwicklung erst ermöglichte. Betrachtet man die Webseite der 33-jährigen Weltraumtouristin aus Hagen, hat man durchaus den Eindruck, sie meint es ernst mit der Raumfahrt und könnte mit Charme und Ausstrahlung das Image der Raumfahrt ähnlich positiv aufwerten, wie es bereits dem Schwiegermuttertraum und ESA-Astronauten Thomas Reiter gelang: www.sonja-rhode.de
  • Eine nicht mehr ganz so junge, aber in der Internet-Szene sehr bekannte weitere Unternehmerin will sogar noch weiter hinaus: Esther Dyson erklärt in Welt Online: "Warum ich auf den Mond fliegen will". Ihre Begründung auf Welt Online ist ebenso simpel wie einleuchtend: "Was würden Sie tun, wenn Sie erfahren, dass Sie in ein paar Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit an Alzheimer erkranken werden? Natürlich würde ich mich zur Kosmonautin ausbilden lassen! Wozu aber warten, bis man erfährt, dass man womöglich an Alzheimer erkranken wird?" Schade, dass man heute nur von flugwilligen Unternehmerinnen liest, denn für einen Flug unserer Bankmanager zum Mond würde ich sogar spenden.
  • Das Mission-Update zur ISS steht heute im Ressort "Aus aller Welt" der Kölnischen Rundschau, obwohl es eigentlich "Über aller Welt" heißen müsste. In dem Artikel Reparatur an ISS erfolgreich lesen wir über den dritten Außenbordeinsatz der Space-Shuttle-Crew: "Die beiden Crewmitglieder Heidemarie Stefanyshyn-Piper und Steve Bowen reinigten und schmierten das defekte Drehgelenk eines Solarflügels auf der rechten Seite der Station und tauschten einige Teile aus." Auch ZEIT Online widmet der ISS einen Beitrag: ISS hat ein Problem mit Urin-Recycling Dieses Problem klingt trollig, ist aber ernst, denn nur mit einer funktionierenden Wasseraufbereitung ist die ISS autark gegenüber Versorgungsflügen von der Erde - eine wichtige Voraussetzung für die Aufstockung des Personals und somit auch der Nutzung des Weltraumlabors Columbus für die Forschung.
  • Schön ist es, wenn in der Wissenschaft Theorie und Messung zusammen finden. Das mag für den aussenstehenden Beobachter vielleicht nicht immer so spannend sein, doch der Artikel Quarks & Co. - Masse von Nukleonen theoretisch bestimmt auf spektrumdirekt ist trotzdem lesenswert, da er einen gut geschriebenen Einblick in die Probleme der Teilchenphysik gewährt.
Zur sonntäglichen Besinnung habe ich ein Youtube-Video des Tages ausgewählt, das unsere Planeten und unsere Sonne in Relation mit den wahren Sterngiganten zeigt:

Dem Laien sei gesagt, dass die Sternaufnahmen natürlich nicht echt sind. Es geht im Grunde nur um die erheblichen Unterschiede in den Durchmessern.

Mit besserem Sound und Auflösung findet sich das Video auch hier: http://sizeofworldse.ytmnd.com/
Die Musik stammt angeblich aus dem Walt Disney-Film "Das Schwarze Loch". Ich habe das noch nicht verifiziert, aber vielleicht hole ich das heute Abend noch nach. Was gibt es Schöneres, als an kalten Winterabenden in der DVD-Sammlung zu kramen? (Bitte nicht kommentieren, ich kenne die Antwort)

1 Kommentar:

  1. Übrigens kostet der Parabelflug Frau Rohde schlappe 200.000 $, wie sie hier
    http://www.wdr.de/themen/wissen/astronomie/blick_ins_all/raumfahrt/070713_interview.jhtml verrät.

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