Seit 2006 ist die Raumsonde New Horizons der NASA unterwegs. Sie ist auf dem Weg zu Pluto. Gestartet zum letzten noch nie von einer menschlichen Sonde besuchten Planeten wird sie 2015 beim Prototyp eines Zwergplaneten ankommen. Kein Wunder, dass der Chef-Wissenschaftler dieser Mission, Alan Stern, zu den Kritikern des "Prager Planetensturz" gilt. Mit der Herabstufung Plutos zum Zwergplaneten ist auch New Horizons keine Planetenmission mehr. Das Wort "ankommen" trifft es aber auch nicht richtig, denn New Horizons schwenkt im Jahr 2015 nicht in eine Umlaufbahn um Pluto ein, sondern schießt im rasenden Vorbeiflug Bilder von Pluto, Charon, Nix und Hydra - Minuten, die darüber entscheiden, ob sich das jahrzehntelange Warten gelohnt hat. Alan Stern findet ein schönes, persönliches Bild für diese lange Wartezeit: Als er zum ersten mal an dieser Mission arbeitete, war seine Tochter ein zweijähriges Kleinkind. Wenn New Horizons Pluto erreicht, wird sie 28 Jahre alt sein.
Natürlich hat sich auch das Team um New Horizons Gedanken gemacht, welche Botschaften man dieser Sonde mitgeben könnte. Allerdings haben sie dies lange geheim gehalten, bis vor wenigen Tagen, als die Raumsonde ihr tausendtägiges Jubiläum im All feierte. Nun wissen wir also, welche menschlichen Spuren die Sonde mit sich führt:
- Einen Teil der Asche von Clyde Tombaugh, dem Entdecker von Pluto
- Die “Send Your Name to Pluto”-CD-ROM, mit 434000 Namen drauf
- Eine CD-ROM mit Bildern des New Horizons -Team
- Ein Vierteldollar aus Florida, um den Bundesstaat zu ehren, in dem die Sonde startete
- Ein Vierteldollar aus dem Bundesstaat Maryland, dort wurde die Sonde gebaut
- Ein Stück von SpaceShip One, dem ersten rein privaten Raumschiff
- Eine Flagge der USA
- Noch 'ne Flagge der USA
- Eine Briefmarke aus dem Jahre 1991 mit dem Aufdruck “Pluto: Not Yet Explored”
(Quelle: Homepage von New Horizons)
Das ist ja geradezu profan gegenüber den Dokumenten an Bord von Pinoneer 10. Vielleicht ist der Abschuß von Raumflugkörpern einfach etwas völlig normales geworden. Damals war eben das Bewußtsein da: Dies ist die erste Sonde, die das Sonnensystem verlassen wird, so eine Art Flaschenpost der Menschheit. Apollo 11 war ja damals auch DAS Ereignis, die folgenden Missionen erregten dann immer weniger öffentliches Interesse, bis die letzten drei Mond-Shows dann mangels Interesse aus dem Programm genommen wurden.
AntwortenLöschenViel mehr würde mich allerdings noch interessieren, ob überhaupt irgend eine Chance bestünde, daß "jemand" mal diese Botschaften zu Gesicht bekäme, selbst unter der Prämisse, daß die Sonde irgendwann mal durch ein bewohntes Planetensystem fliegt.
Wenn eine solche Sonde an der Erde vorbeiflöge UND man sie sogar als künstliches Objekt erkennen würde, könnte man doch wegen der Geschwindigkeit von 10-20 km/sec. nicht hinterherfliegen und die Sonde einfangen. Außerdem dürfte wohl eine solche Sonde nach hunderttausenden von Jahren Fluges von den hochenergetischen Teilchen der kosmischen Strahlung zumindest stark beschädigt sein, oder ?