Schattenspiele auf dem Mond

 Der klare Samstagabend ermöglichte diese Aufnahme des Mondes. Es handelt sich um einen Singleshot durch einen Skywatcher 120/900 Apo mit einer Canon EOS 700D, aufgenommen auf der Sternwarte Diedorf.


Anbei noch zwei Ausschnitte aus der Aufnamhe oben:

Im Zentrum dieses Ausschnittes steht das Regenmeer (Mare Imbrium), das von der Schattenlinie halbiert wird. Das Mare Imbrium ist mit 1150 Kilometern Durchmesser das zweitgrößte Mondmeer. Die dunklen Mondmeere sind keine Ozeane aus Wasser, sondern bestehen aus dunklem Basalt. Dieser Basalt trat als Lava aus dem Mondinneren aus und überflutete große Einschlagsbecken. Der auf dieser Aufnahme sichtbare Rand des Mare Imbrium wird von drei Gebirgszügen begrenzt, die nach irdischen Gebirgen benannt sind. Von oben nach unten sind das die Alpen, der Kaukasus und schließlich die Apenninen. Die Mondalpen sind etwa 300 Kilometer lang und 2500 Meter hoch. Charakteristisch ist die „Schramme“, die sich quer durch die Alpen zieht und Alpental genannt wird.


Der Bogen dieser drei Gebirge startet oben am Krater Plato und unten am Krater Eratosthenes. Der etwa 100 Kilometer durchmessende Krater Plato hat einen auffallend flachen Boden. Er wurde fast bis zum Rand mit Lava geflutet. Auf dem Bild ist das nicht zu erkennen, da der Boden noch im Schatten des Kraterrandes steht. Die Sonne hat den Boden noch nicht erreicht. Der etwas kleinere Krater Archimedes, innerhalb des Gebirgsbogen zeigt hingegen seinen flachen Grund.

Ein Kuriosum, nach dem man im Teleskop Ausschau halten sollte, ist die gerade Wand (Rupes Recta). Der Schatten dieses Steilhang zieht sich wie ein gerader Strich durch das Wolkenmeer (Mare Nubium). Allerdings ist der Hang nicht so steil, wie er aussieht. Die Steigung beträgt etwa 10°. Dennoch ist die 115 Kilometer lange und 500 Meter hohe Furche sicherlich ein spektakulärer Anblick, der auf keiner Reisetour zukünftiger Mondtouristen fehlen sollte.



Die Bilder zeigen im Grunde nur Schnappschüsse, die einen Eindruck vermitteln. Richtig beeindruckend sieht der Mond im Teleskop aus. Dabei ist er ein dankbares Himmelsobjekt, das auch in kleineren Optiken viele Details zeigt - vor allem, wenn man sich entlang des Sonnenauf- oder untergangslinie bewegt.

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