Der Crescent-Nebel NGC 6888


Der Crescent-Nebel (NGC 6888) ist eine 25 Lichtjahre durchmessende Blase im All, geformt von einem mächtigen Sternenwind. Seinen Ursprung hat der Wind in einem massereichen Stern (WR 136). Von seinem äußeren Bereichen strömt etwa eine Sonnenmasse pro 10.000 Jahre ab. Wenn frischer Wind auf bereits früher abgestoßenes Material trifft, entsteht die komplexe Struktur, die wir in der Aufnahme oben bewundern können.

Das Bild ist aus mehreren Aufnahmen zusammengesetzt, bei denen zwei verschiedene Linienfilter benutzt wurden. Ein OIII-Filter zeigt das blaugrüne Licht der zweifach ionisierten Sauerstoffatome. Der rote Anteil stammt aus der sogenannten H-alpha-Spektrallinie des Wasserstoffs.

Der zentrale Stern vom Typ Wolf-Rayet ist nahe dem Ende seines stellaren Lebens angelangt und kann jederzeit als Supernova hell erstrahlen. Vielleicht ist das sogar bereits geschehen und wir wissen es einfach noch nicht, denn schließlich ist der Stern 5.000 Lichtjahre entfernt. Wir sehen den Stern mit seinem Nebel aus abgestoßenem Material so, wie er vor 5.000 Jahren aussah.


Der Crescent-Nebel befindet sich im Sternbild Schwan (Cygnus). In dem Bild unten, ist seine Lage mit einem blauen Kästchen markiert.



Der Schwan ist ein typisches Sommersternbild und immer besser zu sehen. Die mit dem Planetariumsprogramm Stellarium erzeugte Ansicht zeigt den derzeitigen Himmel um 23:00 Uhr MESZ. Der Schwan steht noch im Osten. Seine Aufgänge erfolgen aber Nacht für Nacht früher.


Leider ist der Crescent-Nebel kein leicht zu beobachtendes Objekt. Ronald Stoyan schreibt im Deep Sky Reiseführer: „Die Beobachtung […] erfordert ein mittelgroßes Teleskop, dunklen Himmel und einen [OIII]-Linienfilter.“. Entdeckt wurde der Nebel 1792 von Wilhelm Herschel. Der hatte noch einen dunklen Himmel.


Image Credit & Copyright: Michael Miller, Jimmy Walker
Quelle: APOD

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