Herkuleshaufen M13: Von wegen keine Sterne!


Herkules ist der Held des Sommers. Die Grafik unten zeigt die Himmelsansicht an diesem Wochenende in Richtung Osten um 23:00 MESZ mit dem Sternbild Herkules. Der rautenförmige Körper des Helden ist leicht zu finden, wenn man sich an seinen beiden Nachbarn orientiert. Die markante nördliche Krone ist ebenso auffällig wie der sehr helle Stern Vega in der Leier.

Hat man den Körper des Herkules entdeckt, muss man mit seinem Teleskop oder Fernglas nur noch die Linie zwischen den zwei Sternen seiner westlichen Seite abfahren. Dann trifft man unweigerlich auf einen flaumigen Wattebausch, den Charles Messier (1730-1817) als "Nebel ohne Sterne" bezeichnet hat und mit der Katalognummer 13 versah.


Doch schon in einem kleinen Teleskop ab 60 Millimeter Öffnung zeigt sich der Wattebausch granuliert.In größeren Teleskopen ab 80 Millimeter löst sich das nebelartige Objekt in Sterne auf.

Die Sterne bilden einen sogenannten Kugelsternhaufen. Diese Objekte bestehen aus einer kompakten Ansammlung sehr alter Sterne. M13 vereint etwa 600.000 Sonnenmassen in einem Volumen mit gerade mal 160 Lichtjahren Durchmesser.

Kugelsternhaufen wie M13 gehören zu unserer Milchstraßengalaxie. Es gibt etwa 150 davon. Die Kugelsternhaufen umkreisen das Zentrum unserer Galaxie auf Bahnen, die sie weit weg von der Milchstraßenebene bringen. Anders als unsere Sonne und die meisten Sterne sind sie also nicht Teil der flachen Scheibe unserer Galaxie.

Messier 13 ist knapp 26.000 Lichtjahre von uns entfernt. Entdeckt wurde das Objekt im Jahre 1714 von Edmond Halley. Unter sehr guten Sichtbedingungen, also kein störendes Mondlicht und wenig Lichtverschmutzung, ist M13 mit bloßem Auge zu sehen.

Quellen: Das Bild ganz oben wurde aufgenommen mit einer Nikon D7000 Spiegelreflexkamera durch das Linsenteleskop ED115S von Vixen. Die Grafik wurde mit Stellarium erzeugt.

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