Der Trifidnebel M20


In diesem Nebel sind vor "kurzer" Zeit Sterne entstanden. Das Licht dieser sehr jungen Sternen ionisiert den Wasserstoff im Nebel. Wenn sich die freigesetzten Elektronen mit dem Wasserstoffionen wieder vereinen, strahlen sie Licht in einer charakteristischen Farbe bei 656 Nanometer Wellenlänge ab. Der Nebel beginnt rot zu leuchten. Man spricht von einer HII-Region, obwohl auch andere Elemente vorhanden sind, insbesondere Sauerstoff, der zweifach ionisiert vorliegt (OIII).

Der Trifidnebel gleicht dem berühmten Orion-Nebel M42 in einem frühen Stadium. Junge Sterne schleudern in heftigen Sternenwinde Materie von sich und Protosterne rammen ihre polare Jets in den Nebel.

Der Trifidnebel wird vor allem durch den hellen Stern in der Mitte "beleuchtet". Er trägt die Katalognummer ADS 10991, was ihn als ein Doppelstern ausweist. Er besteht also aus zwei Komponenten, die einen Abstand von 10,6 Winkelsekunden stehen und einen Positionswinkel von 212° haben. Dies kann man im Amateurteleskop noch überprüfen. Studien mit professionellen Teleskopen ergeben, dass das System sogar aus sieben Sterne besteht.

Im Nebel sind auch Staubkörner vorhanden, die das blauen Sternenlicht streuen. Dadurch sehen wir auf der Aufnahme sowohl einen blauen Reflexionsnebel, als auch den roten Emissionsnebel. Der Name Trifidnebel bezieht sich auf den Emissionsnebel und und rührt von dessen scheinbaren Dreiteilung. Diese entsteht durch dichte, dunkle Staubbänder, die das Licht blocken.

Der gesamte Nebel hat eine Größe von 20 Winkelminuten, was vor Ort einem Durchmesser von etwa 30 Lichtjahren entspricht.

Sternbild: Sagittarius
Entfernung: 5.000 Lichtjahre
Alter: 300.000 Jahre
Helligkeit: 6,3 mag

Quelle: Concise Catalog of Deep-Sky Objects

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