Viel Aktivität auf der Sonne

Das für die heftige Sonneneruption vom 13. Mai verantwortliche Aktivitätsgebiet kommt durch die Rotation der Sonne allmählich "um die Ecke". Auf dem Bild unten ist am linken Sonnenrand auf der Photosphäre der Sonne die Fleckengruppe, die mit dem Aktivitätsgebiet assoziiert ist, sichtbar. Sie trägt die Nummer AR 1748.

Die Sonne am 14. Mai 2013, Credit: SDO/HMI
Ausschnitt aus dem linken Bildrand mit dem sehr aktiven Gebiet 1748:

Credit: SDO/HMI
Die Photosphäre ist eine 5800 Kelvin heiße Schicht der Sonne. Da in dieser nur 400 Kilometer dicken Hülle fast das ganze Sonnenlicht entsteht, das uns hier auf der Erde erreicht, wirkt diese Photosphäre wie eine Oberfläche, wenn man sie durch einen geeigneten(!) Filter betrachtet, der einfach die Strahlungsintensität stark reduziert. An der Stelle der Flecken treten Magnetfelder aus der Photosphäre aus. Da die lokal hohe Magnetfeldstärke das Nachströmen von heißem Plasma aus dem Inneren der Sonne behindert, kühlt die Photosphäre lokal ab, was wir als dunkle Flecken wahrnehmen. Das konzentrierte, austretende Magnetfeld ist letztlich für die energiereichen Prozesse verantwortlich. Daher sind Sonnenflecken ein Indikator für gewaltige Prozesse in Schichten oberhalb der Photosphäre. Diese oberen Schichten werden Chromosphäre und Korona genannt.

Nach der heftigen Sonneneruption vom 13. Mai, deren Energieausstoß für wenige Stunden den Jahresrekord darstellte, legte die Aktivitätsregion nach: Um 16:09 Uhr UT mit einem Flare der Klasse 2,8 und schließlich am 14.05. um 01:17 UT sogar mit einem gewaltigen X-3,2 - Flare. Zu letzteren habe ich aus Daten des NASA-Satelliten SDO ein Video erstellt, dass die Sonne im UV-Licht bei 30,4 Nanometer zeigt:



Man beachte, wie der Strahlungsausbruch die wunderschöne Protuberanz links oben stört.

Auch dieser Flare wurde von einem koronalen Massenauswurf begleitet, wie diese Bilderfolge des Koronagraphen an Bord des NASA/ESA-Satelliten SOHO zeigt:


Damit nimmt die Sonnenaktivität an Fahrt auf - höchste Zeit, befindet sie sich doch in diesem Jahr im Maximum ihres elfjährigen Aktivitätszyklus.

Literaturtipp: Jürgen Banisch Die Sonne: Eine Einführung für Hobby-Astronomen Oculum-Verlag

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