So nahe waren wir Pluto noch nie!

Seit dem 02.12.2011 kann die Raumsonde New Horizons einen neuen Rekord für sich verbuchen: Kein Raumfahrzeug war bisher näher an Pluto. Das ist natürlich kein Zufall, New Horizons ist auf dem Weg zu dem eisigen Himmelskörper, der jenseits des Neptuns seine Bahn zieht. Als die Sonde startete, war Pluto noch ganz offiziell ein Planet, jetzt ist New Horizons zu einem Zwergplaneten unterwegs, den sie 2015 erreichen soll. Grund für diese Änderung in der Himmelskörperhierarchie war, dass Pluto diese ferne Himmelsregion nicht für sich alleine hat, sondern vielmehr ein Stellvertreter für eine ganze Klasse von neu entdeckten eisigen Welten ist.

Weniger als 1,5 Milliarden Kilometer sind es noch bis Pluto und damit hat New Horizons den Rekord der Sonde Voyager 1 aus dem Jahre 1986 eingstellt. Gestartet ist New Horizons am 19. Januar 2006. Da Pluto fast vierzigmal so weit von der Sonne entfernt ist, wie unsere Erde, dauert der Flug noch bis zum 14. Juli 2015. Dann wird New Horizons in 12.500 Kilometern Entfernung an Pluto vorbeirauschen, mit 55.500 Kilometer pro Stunde. Diese Grafik verdeutlicht nochmals die aktuellen Verhältnisse und gibt die Entfernungen in Astronomischen Einheiten (AU), also der mittleren Entfernung von Erde und Sonne, wieder.

Credit: NASA
 Diese Aufnahme aus dem Jahre 2007 zeigt Pluto gesehen mit dem Kamerauge von New Horizons. Seit dieser Aufnahme wird der Punkt immer größer.

Credit: NASA



 Zwar wurde die Planetensonde New Horizons zur Zwergplanetensonde dekradiert, doch dafür wurde ihr Ziel immer attraktiver. Pluto ist nämlich nicht allein, sondern von Monden umzingelt. Einer davon ist offiziell erst seit dem 20. Juli diesen Jahres bekannt und hat noch nicht mal einen Namen. Er wird noch ganz unprosaisch als S/2011 (134340) 1 bezeichnet.

Hier das Bild des Weltraumteleskop Hubble, das das ganze Pluto-System zeigt:


Ist die Sonde New Horizons an dieser eisigen Familie angekommen, rauscht sie einfach daran vorbei. Um eine Sonde in einen Orbit einschwenken zu lassen, benötigt man Treibstoff, denn nur durch Gegenschub kann man im luftleeren Raum bremsen. Diesen Treibstoff und die damit verbundene höhere Startmasse von New Horizons hat man sich aber gespart. New Horizons saust also vorbei, macht Bilder und Messungen und das war's dann. Alan Stern, der leitende Wissenschaftler der Mission drückt das so aus:
“I wonder how long it will be until the next Pluto spacecraft — perhaps a future orbiter or lander — crosses this distance marker? It could be decades.”
 Bleibt die Frage, was mit New Horizons passieren soll, nachdem die Sonde an Pluto vorbei ist? Das können wir mitentscheiden! Ein bisschen steuern lässt sich New Horizons nämlich durchaus noch und mit dem Citizen-Science-Projekt Ice Hunters soll ein Ziel für New Horizons für die Zeit  nach der Pluto-Begegnung gesucht werden. Mehr dazu im dem Post Wir jagen Eis.

Hier nun noch ein Video, dass das alles noch mal hübsch zusammenfasst:

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