Großansicht Credit: Lori Allen, Xavier Koenig (Harvard-Smithsonian CfA) et al., JPL-Caltech, NASA |
Redshift |
Die Vorstellung, dass Sterne und damit ganze Planetensysteme aus kollabierenden Gas- und Staubwolken entstehen, wird als Nebulartheorie bezeichnet. Das Problem an der Theorie ist, dass solch eine Wolke nicht einfach kollabieren kann. Das warme, aus dem Zentrum dieses riesigen Komplex strömende Gas aber könnte das kühlere Gas in den Außenbereichen komprimieren und so den Kollaps der Wolke einleiten. Auf diese Weise pflanzt sich die Sternentstehung von innen nach außen fort, was dem beobachteten Alter der Sterne entspricht.
Die Sterne leisten sich also gewissermaßen gegenseitig Geburtshilfe, was erklärt, warum Sterne oft im losen Verbund, offene Sternhaufen genannt, vorkommen. Bei unserer Sonne war es aber vermutlich nicht die Geburt, sondern der Tod eines andere Sterns, der den solaren Urnebel kollabieren lies, aus dem wir entstanden - es war die Schockwelle einer nahen Supernova-Explosion. Diese Hypothese wird durch die Untersuchung von Meteoriten erhärtet. Dabei handelt es sich um Steine, die vom Himmel gefallen sind. Stammen diese ursprünglich aus dem Asteroidengürtel, handelt es sich dabei um Reste der Materie, die sozusagen bei der Planetenbildung übrig geblieben ist, also Gestein, dass aus dem solaren Urnebel auskondensiert wurde und sich seit dem nicht mehr wesentlich verändert hat. In diesem Gestein kann man das Isotop Xenon-129 nachweisen. Dabei handelt es sich um ein chemisch träges Edelgas, das auch unter den Bedingungen des Weltalls nicht auskondensiert, es dürfte also in dem Gestein gar nicht vorkommen. Was aus dem solaren Urnebel kondensieren und in das Gestein eingebaut werden kann, ist Iod-129. Aus diesem bildet sich Xenon-129 durch radioaktiven Zerfall. Entscheidend ist aber nun, dass die Halbwertszeit des Iod-129 nur 17 Millionen Jahre beträgt. Es ist also ein eher kurzlebiges Element. Um die Mengen an Xenon zu erklären, darf zwischen der Bildung von Iod-129 und seinem Einbau in das Meteoritenmaterial nur wenige Millionen Jahre vergangen sein. Da sich das radioaktive Isotop Iod-129 während einer Supernova bildet, können wir schließen, dass kurz vor dem Kollaps des solaren Urnebels eine solche Explosion stattgefunden hat. Sie hat die Urwolke mit Elementen angereichert und den Kollaps verursacht.
Übrigens: Sterne bilden sich in unserer Galaxie, der Milchstraße, derzeit eher selten. Im Schnitt einer pro Jahr, was gemessen an der Anzahl der Sterne von circa 100 Milliarden wenig ist.
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