Das 50. Jubiläum von Juri Gagarins Erstflug bedeutet auch 50 Jahre Raumschiffe. Hierzu gibt es wieder eine schöne Infografik von space.com
Wir sehen darin die beiden ersten Raumfahrzeuge, Gagarins Raumschiff Wostok und Amerikas Raumfahrzeug aus dem Mercury-Programm. Beide Geräte waren für einen Weltraumreisenden ausgelegt, der sich darin allerdings nicht frei bewegen konnte, sondern eingezwängt auf seinen individuell angefertigten Konturensessel festgeschnallt saß. Die Raumschiffe bestehen jeweils aus einem Gerätemodul und der eigentlichen Landekapsel. Nur letztere übersteht den Rücksturz zur Erde. Beim Wostok-Raumfahrzeug ist dieser duale Aufbau gut zu erkennen.
Das sicherlich erfolgreichste Raumschiff ist die russische Sojus. Hier kommt zu der Landekapsel noch ein Orbitalmodul hinzu, in der sich die drei Kosmonauten nach dem Start aufhalten können. Gelandet wird dann wieder nur in der engen Kapsel. Das Orbitalmodul ist das runde Ding vorne am Raumschiff.
Das Apollo-Raumschiff ist das amerikanische Pedant zur Sojus. Nach den Mondlandungen verfolgten die Amerikaner diese technische Strategie allerdings nicht weiter, sondern entwickelten das Space Shuttle. Einerseits manövrierten sich die Amerikaner damit in eine Sackgasse, denn während das Shuttle-Programm derzeit eingestellt wird, fliegen die Sojus noch immer. Doch andererseits darf man nicht vergessen, dass das Space Shuttle maßgeblich am Aubau der Internationalen Raumstation ISS beteiligt war. Es liefert auch unser europäisches Modul Columbus. Mit dem nicht abgebildeten Dragon-System von SpaceX könnte die NASA diesen Fehler wieder korrigieren.
Apropos SpaceX: Auch andere Privatunternehmen mischen mit. So zeigt die Grafik das schnittige SpaceShipOne, ein Konzept hoher Reife, mit dem betuchte Touristen ins All hopsen sollen.
Die Grafik zeigt außerdem wichtige Raumstationen. Auf der russischen Station Saljut 6 verbrachte der erste Deutsche im All, Sigmund Jähn, fast acht Tage. Auch die Mir wurde von mehreren deutschen Astronauten besucht. Die Internationale Raumstation ISS stellt derzeit den Höhepunkt dieser Entwicklung dar. Sie soll auf jeden Fall bis 2020 genutzt werden. Wie es dann weiter geht, steht in den Sternen: Welche technischen und wissenschaftlichen Erfolge kann die ISS neben ihrer politischen und kulturellen Bedeutung aufweisen? Wird es in Zukunft überhaupt geeignete Trägersysteme geben, um Stationen zu errichten? Welche Rolle spielt auch hier die Privatwirtschaft, zum Beispiel der kommerzielle Raumstationenentwickler Bigelow Aerospace?
Quelle: SPACE.com: All about our solar system, outer space and exploration
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen