Mercury, Gemini, Pioneer, Surveyor, Mariner, New Horizons, MRO und LRO (r.) – die Liste ist lang. Nicht unendlich, aber immerhin umfasst sie 600 Einträge: die Liste der Starts von Atlas-Raketen.
Ursprünglich im Kalten Krieg als Interkontinentalraketen für Nuklearwaffen entwickelt (l.), avancierte die Atlas bald zum Arbeitstier für das US-Raumfahrtprogramm. Mit ihren Agena- und später den Centaur-Oberstufen waren sie ständig in Cape Canaveral und der Vandenberg Air Force Base zu sehen.
Warum der gestrige Jubiläumsflug nicht an die große Glocke gehängt wurde liegt hauptsächlich daran, dass die Fracht in einem Wettersatelliten des US-Verteidigungsministeriums bestand. Ein Ehrenfeuerwerk gab es allerdings trotzdem: Die Centaur-Oberstufe verfügte wohl über genug Resttreibstoff, um der Flugleitung ein Experiment zu ermöglichen – eine neuerliche Zündung von 3 Minuten 40 Sekunden. Dies führte zu einem UFO-Alarm in Westeuropa, Details und Links sind bei Jan Hattenbach in den Kosmologs nachzulesen.
Unterdessen steht die nächste Generation kurz vor dem Jungfernflug: Mit einem Tag Verspätung erfolgt am morgigen Dienstag der Rollout der Ares-I-X zur Startrampe 39B des Kennedy Space Center in Florida. Der siebenstündige Transfer wird auf NASA-TV übertragen. Unweit des Launch Pads steht bereits die Raumfähre Atlantis auf Rampe 39A und wartet auf den Beginn ihrer Mission am 12. November.
Nicht nur deshalb steht der Ares-Flug am 31. Oktober in der Kritik, könnte doch bei einem Fehlschlag die Atlantis Beschädigungen davon tragen. Davon abgesehen entsprechen die Flugspezifikationen nicht den tatsächlichen Einsatzprofilen und die Flugsoftware ist nicht die endgültige, sondern eine modifizierte Version derjenigen der Atlas-V.
Sollte der Flug erfolgreich verlaufen, wird es noch eine Weile dauern – die nächsten Starts, dann teilweise auch mit Orion-Kapseln an der Spitze, werden erst in 2012 angesetzt. Wie viele Atlas-Raketen bis dahin abheben, lässt sich nur schätzen.
[Quellen: NASA / NASAspaceflight.com / balkonsternwarte.de]
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