Fast sechs Jahre hatte Spitzer, benannt nach dem Astrophysiker Lyman Spitzer und am 25. August 2003 noch unter der alten Projektbezeichnung SIRTF (engl. Space Infrared Telescope Facility) gestartet, in diesem Modus gearbeitet und den Infrarotastronomen dabei Türen zu völlig neuen Welten geöffnet: Die vorangegangenen Infrarotmissionen IRAS und ISO konnte Spitzer durch die Abbildungsleistung seines 85 cm Teleskops leicht um Größenordnungen schlagen und uns damit Einblicke in das staubige Universum geliefert. So ist es im Infrarotlicht viel leichter, durch die dichten Nebelschleier der Sternentstehungsgebiete auf die neugeborenen Sterne zu blicken. Unzählige junge Sterne wurden auf diese Art enthüllt. Auch das Zentrum unserer Milchstraße läßt sich direkt beobachten. Außerdem konnte Spitzer das Licht extrasolarer Planeten spektroskopisch untersuchen.
Flaschfarben-Infrarotaufnahme der Wolke DR22 im Sternbild Schwan. In blau zeigen sich Staubwolken, während in orange heißes Gas sichtbar wird. Dazwischen befidnen sich überall junge Sterne. Image Credit: NASA/JPL-Caltech
Mit dem Ausfall der Heliumkühlung hat sich der Satellit wie erwartet auf etwa 30 K (also immernoch gut -240°C...) "erwärmt". Damit läßt sich die Infrarotkamera IRAC aber nach wie vor betreiben, wenn auch nicht mehr mit derselben Empfindlichkeit wie zuvor. Grund genug jedenfalls, Spitzer nicht einfach so abzuschalten, sondern fleißig weiterarbeiten zu lassen. Die ersten Bilder der "Spitzer Warm Mission", die offiziell am 27. Juli begann, sind nun veröffentlicht worden und zeigen, daß Spitzer sich nicht hinter seinem großen Bruder Herschel verstecken muß und auch weiterhin großartige wissenschaftliche Erfolge feiern wird. Im Visier der Infrarotastronomen waren zunächst die Gas- und Staubwolke DR22 im Sternbild Schwan, die Galaxie NGC 4145 und der planetarische Nebel NGC 4361, viele weitere werden folgen...
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