Leuchtturm-Effekt einmal anders

Üblicherweise werden Pulsare als kosmische Leuchttürme bezeichnet. Aus gutem Grund. Ein ähnlicher Effekt ist jedoch auch bei Quasaren und Blazaren am Werk. Daher sehen wir bei diesen Typen von Aktiven Galaktischen Kernen eine stark schwankenden Helligkeit im Hochenergiebereich.

Soweit die Theorie (m)einer Arbeitsgruppe an der Landessternwarte Heidelberg, Anfang der 1990er. Das Modell, das ich im Rahmen meiner Diplom- und Doktorarbeit verfeinerte, konnte zwar auf mehrere Beobachtungen erfolgreich angewendet werden, die meisten Astronomen standen ihm aber mit Skepsis gegenüber. Sie verwendeten lieber das einfachere "Shocks-in-Jets" Modell, das aber viele beobachtete Charakteristika nicht ausreichend erklären konnte.

Die späte Genugtuung kam jetzt in Form einer konzertierten Aktion von rund 400 Astronomen, die sich die nahe Galaxie M87 mit Tscherenkow- und Radioteleskopen angeschaut haben. Ihr Ergebnis: die Hochenergieemission kommt aus der unmittelbaren Umgebung des zentralen, supermassereichen Schwarzen Lochs! Also dort, wo der Jet seinen Ursprung hat, vermutlich sogar in der Region, wo die Kollimierung noch nicht abgeschlossen ist. Ganz soweit "unten" war das Leuchtturmmodell (Camenzind & Krockenberger 1992) zwar nicht zu Gange, aber der prinzipielle Ansatz (der in abgewandelter Form auch einige Male kopiert wurde), war offenbar richtig.

Mehr für Abonnenten bei spektrumdirekt oder an anderer Stelle, wie z.B. auf der Webseite eines der beteiligten Teleskope, MAGIC (Foto-Montage M87: HST, MAGIC: R.Wagner, MPI f. Physik)

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