Image Credit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, Southwest Research Institute |
Passend zum momentan recht eisigen Winter zeigt diese Aufnahme eine Landschaft aus Eis, auf einer Welt, die so richtig kalt ist. Der Zwergplanet Pluto bekam am 14. Juli 2015 zum ersten und bislang einzigen Mal Besuch von einem Botschafter der Menschheit. Die Raumsonde New Horizons flog an diesem Tag an Pluto vorbei, blickte zurück und machte aus 18.000 Kilometern Entfernung zum Pluto diese Aufnahme.
Der Blick zurück in Richtung Sonne zeigt die zarte Atmosphäre Plutos. Mehrere Dunstschichten streuen das Sonnenlicht. Der Dunst besteht vermutlich aus chemischen Verbindungen, die Tholine genannt werden. Diese entstehen, wenn Methan- und Stickstoff-Moleküle vom UV-Licht der Sonne aufgebrochen werden und sich dann aus den Bruchstücken langkettige Moleküle bilden. Sie sind es, die das Sonnenlicht auf der Aufnahme streuen.
Wenn die Tholine auf dem Boden absinken, färbt sich dieser bräunlich. Entsprechend gefärbte Regionen konnte New Horizons sowohl auf Pluto als auch auf den Plutomond Charon fotografieren.
Der linke Teil des Bildes und der Horizont zeigen schroffe Berge, die bis zu 3.500 Meter hoch sind. Anders als die Berge hier auf der Erde bestehen sie aber nicht aus Gestein, sondern aus Eis. Bei einer Temperatur von 40 Kelvin (-233°C) ist Wassereis so hart, dass es als Baumaterial für Gebirge dienen kann.
Im rechten Teil des Bildes sehen wir hingegen eine glatte Ebene, Sputnik Planum genannt, die gletscherartige Fließstrukturen zeigt. Stickstoff- und Kohlenmonoxid-Eis könnte unter den Bedingungen auf Pluto weich genug werden, um zu fließen. Die Umlaufbahn Plutos um die Sonne ist stark elliptisch, so dass die Intensität des Sonnenlichts im Laufe eines Jahres variiert. Solche kleinen Temperaturänderungen könnten ausreichen, um die Beweglichkeit des Eis zu verändern. Auch interne Wärmequellen, wie zum Beispiel radioaktiver Zerfall könnten das Eis fließen lassen.
Das Bild zeigt einen etwa 380 Kilometer breiten Ausschnitt des 2.370 Kilometer durchmessenden Pluto. Der Zwergplanet Pluto ist im Mittel 40-mal so weit von der Sonne entfernt, wie unsere Erde. Aus seiner Perspektive ist die Sonne einfach ein besonders heller Stern. Der Pluto ist Himmelskörper in Kälte und Dunkelheit, in der für uns ungewohntes Baumaterial vertraute Landschaften formt.
Quelle: NASA
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