Auch im April ist der Planet Jupiter immer noch ein sehr helles Objekt, das nicht zu übersehen ist.
Das Sternbild Großer Bär steht hoch am Nordhimmel. Die berühmte Sternengruppe Großer Wagen ist ein Teil des Bären. Der Wagen zeigt nicht nur den Weg zum Polarstern, sondern auch zu faszinierenden Galaxien, allen voran zu dem Paar M81 und M82.
Der Frühlingshimmel wird in Richtung Süden vom Sternbild Löwe beherrscht. Auch im Löwen finden sich sehenswerte Galaxien. Das Leo-Triplett bietet gleich drei auf einen Streich.
In der zweiten Nachthälfte gesellen sich Mars und Saturn zum Nachthimmel im April dazu.
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Starburst in Messier 82
Der Große Wagen ist kein richtiges Sternbild. Die bekannte Gruppe aus sieben Sternen ist vielmehr Teil des sehr großen Sternbild Großer Bär. Den Bär muss man nicht unbedingt kennen, aber den Wagen sollte jeder finden, denn er dient als Himmelszeiger für den Polarstern. Wie in dem Bild oben gezeigt weißt die verlängerte Linie der beiden Sterne Merak und Dubhe direkt auf den Polarstern. Dieser markiert - eine Laune der Natur - ziemlich genau den Durchstoßpunkt der Erdachse durch die Himmelskugel und damit auch die Nordrichtung. Wer also den Großen Wagen erkennt, kann auch schnell die Himmelsrichtungen ausmachen.
Im Sternbild Großer Bär finden wir aber auch eine der erstaunlichsten Galaxien, die mit einem mittleren Teleskop zugänglich sind. Das blaue Quadrat markiert die Lage dieser Galaxie, die im berühmten Katalog von Charles Messier die Nummer 82 trägt: M82.
In diesem Bild sehen wir die Galaxie im Kontext ihrer Umgebung. Richtig spektakulär wird es, wenn man genauer hinschaut:
Im Fernglas oder kleinen Teleskop erscheint M82 als heller, länglicher Balken mit dunklen Flecken. Wir sehen auf die Kante der Galaxie. In größeren Teleskopen, bzw. länger belichteten Aufnahmen scheint die Galaxie im Zentrum regelrecht zu explodieren. Der Grund ist die hohe Sternentstehungsrate, Astronomen sprechen von einer Starburst-Galaxy. Allein im Kernbereich von M82 entstehen etwa dreimal so viel Sterne, wie in unserer gesamten Milchstraße. Da M82 so staubreich ist, sehen wir diese Sterne nicht im optischen Bereich. Im Infrarotbereich ist M82 hingegen ein sehr helles Objekt.
Unter den Sternbabys befinden sich auch viele massereiche Sterne, die nur wenige Million Jahre existieren und dann als Supernova explodieren. Sternwinde und Supernovae treiben die interstellare Materie aus der Galaxienebene, was M82 das explosive Aussehen gibt. Dieser galaktische Superwind erreicht Geschwindigkeiten von 500 bis 800 km/s. Mit ihrer energiereichen UV-Strahlung regen junge heiße Sterne das Gas zum Leuchten an. Dichte Dunkelwolken verbergen teilweise den Blick auf die Kernregion der Galaxie.
Woher kommt aber überhaupt diese heftige Sternentstehung? Ursache ist der Nachbar von M81, nämlich die Galaxie M82. Dieses Bild zeigt das berühmte Galaxienpaar in einer einzigen Aufnahme:
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Credit: Julian Zoller, Volkssternwarte Schriesheim |
Das Galaxienpaar M81 und M82 ist aber nicht allein. Es gehören noch die beiden Spiralgalaxien NGC2403 und NGC4236 zu der Gruppe, sowie eine Vielzahl von Zwerggalaxien. Da M81 das Ensemble dominiert, spricht man auch von der M81-Gruppe. Diese Gruppe ist circa 12 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.
Entdeckt wurden M81 und M82 im Jahre 1774 von Johann Elert Bode, weshalb die Galaxien auch manchmal nach ihm benannt werden.
Literatur: Ahnerts Astronomisches Jahrbuch 2013
Ronald Stoyan: Atlas der Messier-Objekte Oculum-Verlag
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