Credit & License: NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS; Processing: Kevin M. Gill |
Nein, natürlich nicht! Der schwarze Schatten über den Wolken des größten Planeten unseres Sonnensystems wird von seinem Mond Io verursacht.
Jupiter hat nach derzeitigem Kenntnisstand 79 Monde. Vier davon sind so groß, dass sie einen dunklen Schatten werfen, wenn sie bei ihrem Lauf um den Planeten vor die Sonne geraten. Auf Jupiter wäre an dieser Stelle eine Sonnenfinsternis zu sehen.
Für Amateurastronomen ist das nichts Besonderes. Der Transit eines Mondes vor der Jupiterscheibe kommt so regelmäßig vor, dass er in astronomischen Jahrbüchern vorhergesagt wird. Außergewöhnlich ist bei dieser Aufnahme allerdings die Perspektive. Wir sehen hier den Schatten des Mondes Io durch das Kamera-Auge der Raumsonde Juno. Dieser Planetenorbiter der NASA umkreist seit Juli 2016 auf einer weiten Ellipse die Pole des Jupiters.
Der Jupiter-Mond Io wurde im Jahre 1610 von Galileo Galilei entdeckt. Es waren gleich vier "Sternchen", die dem italienischen Astronomen bei seinem ersten Blick durch das Teleskop auffielen: Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Alle vier, so wurde ihm schnell klar, umkreisen den Jupiter. Das war eine echte Sensation, ging man doch damals noch davon aus, dass allein unsere Erde das Zentrum eines Planeten- oder Mondorbits sein kann.
Dieses Bild zeigt den Mond Io, fotografiert von der Raumsonde Galileo im Jahre 1999.
Credit: NASA |
Mit einem Durchmesser von 3600 Kilometern ist Io größer als unser Erdmond. Gezeitenkräfte sorgen für eine Erwärmung seines Inneren, so dass der Mond geologisch sehr aktiv ist. Seine Vulkane schleudern in jeder Sekunde etwa eine Tonne Material von der Oberfläche. Diese elektrisch geladenen Teilchen gehen aber nicht verloren, sondern werden vom Magnetfeld des Jupiters eingefangen und beschleunigt. Der so entstehende Plasma-Ring um Jupiter ist die größte Bedrohung für die Raumsonde Juno und begrenzt ihre Lebensdauer auf hoffentlich 35 Umläufe. Bei jedem Umlauf taucht die Sonne durch den Plasma-Ring hinunter bis über die obere Wolkenschicht des Jupiters, um dessen inneren Aufbau zu erschließen.
Dieses Video erläutert die aktuelle Juno-Mission. Der Orbiter liefert Daten, die jetzt schon ein überraschendes Bild des größten Planeten unseres Sonnensystems zeichnen:
Quelle: NASA APOD
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