Der Wal in den Jagdhunden



 Die einen sehen einen Wal, die anderen einen Hering in diesem wunderbaren Himmelsobjekt. Natürlich ist es weder Fisch noch Säugetier, sondern eine Balkenspiralgalaxie in etwa 28 Millionen Lichtjahren Entfernung.

Wir sehen diese flache Spiralgalaxie von der Seite ("Edge on"), weshalb wir weder die Spiralstruktur, noch den zentralen Balken der Galaxie sehen können. Dafür zeigt sich aus dieser Perspektive wunderbar die vielfältigen Staubstrukturen der Scheibe - Staub, aus dem sich neue Sterne bilden können.

Eigentlich sehen wir zwei Galaxien. Oberhalb des Wals befindet sich die elliptische Galaxie NGC 4627. Sie begleitet die größere Galaxie wie ein Schiffshalter-Fisch einen Wal. Dabei kam es in der Vergangenheit wohl auch immer wieder zu nahen Begegnungen, die die Walgalaxie verformt haben. Solche wechselwirkende Paare von Galaxien sind nicht selten.

Aufgrund ihrer Entfernung und Kantenstellung wirkt die Walgalaxie recht klein, ist aber doch so groß wie unsere Milchstraße. Entdeckt hat sie Friedrich Wilhelm Herschel am 20. März 1787.


Die Walgalaxie befindet sich im Sternbild Jagdhunde. Das unscheinbare Sternbild steht im Frühjahr hoch am nachthimmel zwischen dem Löwen im Westen und Bootes im Osten.In der Grafik oben ist die Galaxie mit einem blauen Quadrat markiert (Grafik erstellt mit Stellarium).

Daten zur Aufnahme:
  • ToupTek Kamera EP3-2300-KMC Deep Sky Mono 
  • 3h belichtet, 18s pro Light
  • 200/1200mm Skywatcher Newton
  • NEQ6
  • Bearbeitet in PixInsight, StarTools und Photoshop
Bildautor: Julian Zoller

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