Noch mehr über Kometen …

Okay, zugegeben, an dieser Stelle habe ich noch nicht über Schweifsterne geschrieben, dafür aber hier und da. Interessant finde ich ja besonders die Panspermie-Hypothese, nach der die Bauteile des Lebens – wenn nicht sogar Mikroorganismen – durch Kometen auf die noch junge Erde gebracht worden waren.

Jetzt gibt es dafür weiteres Futter: Forscher des Goddard Spaceflight Center der NASA haben in den Proben, die die Stardust-Sonde vom Schweif des Kometen Wild 2 (81P/Wild, Ill.: NASA, JPL) mitbrachte, Glycin entdeckt. Dieses Molekül mit der Summenformel C2H5NO2 ist die kleinste und einfachste α-Aminosäure, ein essentieller Bestandteil nahezu aller Proteine und ein wichtiger Knotenpunkt im Stoffwechsel.

Komplexe Moleküle, darunter auch organische Verbindungen und Aminosäuren, werden immer wieder im All entdeckt, aber dies ist ja nicht nur vor unserer Haustür, sondern direkt auf der Türschwelle.

Wie würde Mr. Spock sagen? "Faszinierend!"

2 Kommentare:

  1. Mich würde ergänzend noch interessieren, welche Konsequenzen Du daraus ziehst? Bin leider kein Experte, daher die etwas dümmliche Frage :-)

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  2. Hallo Martin,

    dümmliche Fragen gibt's nicht, nur dümmliches Verhalten :-)

    Also: die Panspermie wurde lange Zeit in weiten Kreisen eher belächelt, was teilweise daher rührt, dass einer ihrer Erfinder und "Promoter", Sir Fred Hoyle, sie insbesondere deshalb favorisierte, weil sie seinen Vorstellungen eines immer gleichen (Steady-state) Universums prima in die Karten spielt. Seit sein SSU wegen der überzeugenden Beweise pro Urknall heute kein Thema mehr ist, war damit irgendwie auch die Panspermie vom Tisch.

    In den letzten Jahrzehnten wurde sie aber von Hoyles Padavan, Chandra Wickramasinghe (in jüngester Zeit auch von dessen Tochter) weiter entwickelt, teilweise auch in Kollaboration mit erfahrenen Kometenexperten.

    Mein Eindruck ist, dass sie mittlerweile – insbesondere unter den Exobiologen – einen wesentlich besseren Ruf genießt. Da werden die Resultate wohl ziemlich genau angeschaut und vieles deutet darauf hin, an der ganzen Sache könne sehr wohl was dran ist (siehe Links im Post).

    Das Auffinden von Aminosäuren in Kometen ist eine weitere Stärkung der verschiedenen "Spielarten" innerhalb dieser Theorie. Unklar ist nämlich noch, ob die Mikroorganismen schon "fertig" eingelagert wurden, oder sich erst in der – zumindest zeitweise – lebensfreundlichen Umgebung gebildet haben. Dazu müssen die nötigen Bausteine natürlich vorhanden sein und Glycin dürfte mit Sicherheit dazugehören. Was den anderen Fall natürlich nicht ausschließt.

    Bleibt zu hoffen, dass wir nicht erst auf Rosettas Ankunft bei Tschuri (2014) warten müssen, um an weitere Puzzlestücke heran zu kommen.

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